Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Aktuelle Studie sieht Holz in Deutschland auf dem Vormarsch

Bislang gab es zum modernen mehrgeschossigen Holzbau in Deutschland noch keine ausreichende Datengrundlage. Nun zeigt eine Studie der deutschen Koalition für Holzbau in Zusammenarbeit mit dem Analysehaus bulwiengesa AG, dass in den kommenden Jahren 4,65 Millionen Quadratmeter in Holzbauprojekten entwickelt werden. Über 900000 Quadratmeter Holzbauvolumen werden 2024 gebaut, was einer guten Verneunfachung an Fläche in Holz gegenüber 2020 entspricht.

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Nicht ganz überraschend ist, dass die Metropolen (A-Städte) rund die Hälfte der Holzbauprojekte ausmachen. Mit 2,24 Mio. m2 entstehen dort Wohnungen und überwiegend Bürogebäude. Die kürze Bauzeit der Holzbauweise dürfte bei der starken Nachfrage nach Wohnraum nur ein Grund dafür sein. Berlin ist mit über einer Millionen Volumen Quadratmeter führend bei den Holzbauvorhaben. Bundesländer, die bereits eigene Förderungen anbieten, verzeichnen die grössten Holzbauvorhaben. Sechs der Top-Ten-Städte verfügen über Holzbauförderungen in ihren Bundesländern, darunter Hamburg, Bayern und Baden-Württemberg.

Auch wenn sich unter Einbezug der bis 2028 geplanten Holzbauprojekte ein Trend zu mehr Holzbau (3,3% am Gesamtprojektentwicklervolumen) ablesen lässt, bleibt Deutschland doch hinter anderen europäischen Ländern zurück, die zum Teil sogar verbindliche Quoten für den Holzbau festgelegt haben. Die Studie legt nahe, dass eine Förderung des nachhaltigen Holzbaus und verstärkter Wissenstransfer erforderlich sind.


Positive Impulse – gutes Nachhaltigkeitsimage

bulwiengesa AG hat diesen Sommer eine Onlineumfrage bei Projektentwicklern durchgeführt, an der 138 Branchenvertreter teilgenommen haben. Die holzbauaffinen Teilnehmer konnten den Holzbauanteil bei den in Bau befindlichen Wohnungsbauvorhaben bereits auf 12% erhöhen. In den nächsten drei bis fünf Jahren soll bei ihnen die Holzbauquote bei knapp einem Drittel liegen. Besonders Vorhaben in Holz-Hybrid- und modularer Holzbauweise sind in der Pipeline. Die beiden Holzbauarten vereinen zusammen einen Anteil von 91% auf sich. Top-Argument für den Holzbau ist, dass es sich um einen nachwachsenden Rohstoff handelt und man die Nachhaltigkeit von Immobilien steigert. Jeder Fünfte gab dieses Argument an.

Darauf folgt das Argument, dass Holz eine bessere CO2-Bilanz aufweist und damit der Klimaschutz gefördert wird. Beide Aspekte korrespondieren mit dem Mega-Trend ESG, der insbesondere institutionellen Investoren sehr wichtig ist. An dritter und vierter Stelle rangieren die Argumente, dass Projekte in Holzbauweise schneller gebaut werden können und einen höheren Vorfertigungsgrad aufweisen, was Kosten spart und Risiken auf der Baustelle verringert. Eine geringere Bedeutung haben aktuell noch die Themen Cradle-to-Cradle/Kreislaufwirtschaft und das geringe Gewicht von Holz, das insbesondere bei Aufstockungen eine Rolle spielt.


Links www.koalition-holzbau.de