Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Altholz künftig vermehrt stofflich statt energetisch nutzen

Eine Studie von Pirmin Jung Schweiz AG zur industriellen Wertschöpfungskette von Altholz zeigt auf, dass ein enormes Potential dafür besteht, Altholz durch verbesserte Demontage und frühzeitige Planung wiederzuverwenden und so die CO2-Bindung im Material zu verlängern. Ein lesenswerter Web-Beitrag erläutert die Erkenntnisse.

Schon heute gilt: Nicht alles, was aus dem Abbruch kommt, muss in die Verbrennung; vieles lässt sich noch einmal brauchen. Laut Studie wird sich das Potential zur stofflichen Nachnutzung von Altholz in wenigen Jahrzehnten exponentiell erhöhen.
Bild Christoph Rutschmann, Holzenergie Schweiz

 

Jährlich fallen gemäss Studie etwa 2 Mio. m3 Holzabfälle in der Bauwirtschaft an. Sie werden bisher überwiegend thermisch verwertet. Zurzeit gibt es in der Schweiz nur eine offizielle stoffliche Verwertung für Altholz, die Herstellung von Spanplatten. Dafür wird das Ausgangsmaterial gnadenlos gesiebt: Altholz aus dem Aussenbereich gilt als kontaminiert und fällt für diese Schiene ausser Betracht; falls unbekannt ist, aus welchem Bereich das rückgebaute Holz kommt, wird es aus Sicherheitsgründen ebenfalls als kontaminiert klassiert.

Mit dem Ziel, Holz möglichst lange im Kreislauf zu behalten, wird die Demontage von Holzkonstruktionen künftig laufend wichtiger werden. Bislang wurden im Holzbaubereich hauptsächlich ältere Bauwerke wie Scheuen, Bauernhäuser und ähnliches zurückgebaut. Der Rückbau modernerer Holzbauten in grossen Mengen, grösstenteils in Rahmenbauweise, wird aber in naher Zukunft auf uns zukommen. Gemäss österreichischen Untersuchungen wird das Potential für Altholz ab 2055 exponentiell zunehmen. Für die Schweiz ist ein ähnliches Bild zu vermuten.


Link ‹Journal›-Beitrag pirminjung.ch