Ständerat Jakob Stark (Mitte) betonte die gute Zusammenarbeit der Lignum mit dem VSSM und wies die Delegierten auf die reiche Ernte des Prix Lignum 2024 hin, der mit 583 Eingaben, davon 121 Schreinerarbeiten, einen neuen Teilnahmerekord verzeichnet. VSSM-Zentralpräsident Thomas Iten (rechts) und VSSM-Direktor Daniel Furrer (links) verdankten Jakob Starks Grusswort in Arbon.
Bild Beat Baschung | zvg VSSM

Als Zentralpräsident Thomas Iten die 138. Delegiertenversammlung des Verbands Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten VSSM im Seeparksaal in Arbon eröffnete, wussten die 260 anwesenden Personen im Saal noch nicht, dass er am Ende seinen Rücktritt auf das kommende Verbandsjahr erklären würde. 2009 in den Zentralvorstand und 2016 als dessen Präsident gewählt, habe er sich 15 Jahre mit viel Herzblut für die Anliegen der Branche engagiert. Nun werde es Zeit für einen Wechsel.

Iten freute sich darüber, mit Christian Kälin bereits einen ersten Kandidaten aus den eigenen Reihen für die Wahl als Zentralpräsident an der Delegiertenversammlung im Juni 2025 präsentieren zu können. Der 47-jährige Inhaber der Kälin Holztechnik AG in Trachslau SZ ist seit zwei Jahren Mitglied des Zentralvorstands.

Bei den traktandierten Geschäften herrschte Einigkeit unter den 137 Stimmberechtigen. Einstimmig genehmigten die Delegierten die Jahresrechnungen VSSM und Maek, welche beide einen Verlust auswiesen, jedoch positiver ausfielen als budgetiert. Der Beitragsfuss für die Mitgliederbeiträge wird bei 254% belassen. Auch das Protokoll und die BDO AG aus Luzern als Revisionsstelle wurden ohne Gegenstimme bestätigt.

Neue Dachkampagne ab 2025

Spannend waren die Informationen rund um die laufenden Projekte des VSSM. So unter anderem die neue Dachkampagne für die gesamte Schreinerbranche, die von Zentralvorstandsmitglied Christian Kälin als Leiter des Steuerungsausschusses vorgestellt wurde. ‹Machen wir. Lo facciamo noi.›, lautet der Titel der Kampagne, welche Anfang 2025 lanciert und bis 2030 laufen wird.

Das Projektteam hat folgende fünf Durchbruchsziele bis 2030 festgelegt: Kunden sowie potentielle Lernende haben positiven Kontakt mit der Schreinerbranche. Der Schreinerberuf wird als attraktive Berufswahl mit Perspektive wahrgenommen. Für Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger steht ein horizontaler Zugang in die Branche offen. Die Branche verfügt über attraktive Arbeitsbedingungen. Die Bevölkerung kennt das Angebot sowie die Dienstleistungen der Schreinerbranche.

Reformen in der Bildung

Zu den Themen, welche die Schreinerbranche aktuell beschäftigen, gehören auch die Revision der Grundbildung sowie die Reform der höheren Berufsbildung. Diese wurden von Zentralvorstandsmitglied Heinrich Hochuli näher erläutert.

Bei der Grundbildung wird ein Wechsel von der Produkt- hin zu einer Prozessorientierung stattfinden. Die aktuellen Fachrichtungen Möbel/Innenausbau, Bau/Fenster, Wagner und Skibau werden in Zukunft bei der EFZ-Ausbildung durch die Vertiefungen Planung, Produktion und Montage abgelöst. Bei der EBA-Ausbildung werden die bisherigen Schwerpunkte Schreinerei und Fensterbau zu den Vertiefungen Produktion und Montage.

Bei der Reform der höheren Berufsbildung geht es im wesentlichen darum, die Qualifikationsprofile der Abschlüsse Projektleiter und Produktionsleiter zu schärfen. Die Anzahl der Lehrstunden wird künftig um 310 Stunden reduziert und die Lehrgangsdauer von 3,5 auf zwei Jahre verkürzt. Dabei soll die Qualität erhöht werden. Reformiert wird auch die Höhere Fachprüfung Schreinermeister. Der Lehrgang wird um 249 Stunden reduziert. Die Lehrgangsdauer bleibt mit zwei Jahren jedoch unverändert. Die neuen Lehrgänge starten im Herbst 2025.

Gekürzte Fassung des Originalberichts in der SchreinerZeitung. Wiedergabe im Lignum Journal online mit freundlicher Genehmigung des VSSM.

Link www.vssm.ch