‹Auf Regionalität bauen heisst die Wirtschaft stärken›
Die Aargauer Regierungsräte (v.l.n.r.) Jean-Pierre Gallati, Stephan Attiger und Markus Dieth setzen sich für Regionalität ein: Beim Neubau des Zentrums für Verbraucherschutz kommt kantonseigenes Holz aus dem Staatswald zum Einsatz. Flankiert werden sie hier am Polit-Apéro der Pro Holz Aargau von deren Präsident, Grossrat Daniel Wehrli (rechts).
Bild Pro Holz Aargau
Für Christoph Nyfeler sind Regionalität und Nachhaltigkeit keine leeren Worthülsen. Nyfeler ist Gründer und Inhaber der Schweizer Mälzerei AG in Möriken-Wildegg. Der Betrieb bringt ein Gewerbe zurück in die Schweiz, das es ab dem Ersten Weltkrieg bei uns nur noch in kümmerlichen Resten gab. Der anhaltende Bierboom eröffnet Chancen für die Revitalisierung der hiesigen Produktion.
Doch der Unternehmer denkt nicht nur bei der Malzherstellung regional, sondern hat auch beim Bau der Holzhalle, in der das vor sich geht, konsequent auf Regionalität gesetzt. Sie ist letztes Jahr in nur neun Monaten entstanden. Die für den Hallenbau benötigten Bäume sind zu 90% in den Wäldern um Villmergen und Lyssach gewachsen. Die Forstdienste Lenzia haben die rund 500 Fichten bereitgestellt. Arbeitsvergaben an ausländische Firmen gab es beim Bau nicht.
Kantonseigenes Holz für Amts-Neubau in Unterentfelden
Im letzten Herbst hat der Aargauer Grosse Rat einen Kredit von CHF 48,5 Mio. für den Neubau des Zentrums für Verbraucherschutz gutgeheissen. Er ensteht auf dem kantonseigenen Areal des Bildungszentrums Unterentfelden. Am 8. März fand der Spatenstich statt; im Sommer 2024 soll der zweigeschossige Holz-Hybrid-Pavillon bezugsbereit sein. Der Clou: Es kommt eigenes Holz aus dem Staatswald zum Einsatz.
Das zeigt aus Sicht der Pro Holz Aargau, dass es politisch immer Handlungsspielraum zugunsten lokaler Wertschöpfung gibt: ‹Das neue öffentliche Beschaffungsrecht lässt es zu – Kantons- und Gemeindepolitiker können submissionskonform Regionalität und Nachhaltigkeit gezielt fördern.› Ein Weg zu mehr regionalem Holz am Bau liegt darin, dass öffentliche Bauherrschaften für ihre Projekte Holz aus dem eigenen Wald zur Verfügung stellen können.