Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Ausspannen in geschichtsträchtigem Walliser Holzbau

Ein Steinsockel, darüber ein Strickbau, das Holz von der Sonne gebräunt: Seit 1504 steht das Casino Unterstalden im Dorfkern des gleichnamigen Weilers. Jetzt kann man hier den Herbst als Gast in vollen Zügen geniessen: dank der Stiftung ‹Ferien im Baudenkmal›. Sie feilt seit achtzehn Jahren mit riesigem Erfolg an der Schnittstelle von Tourismus und Denkmalpflege.

Innen so prächtig wie aussen: Casino Unterstalden im Wallis.
Bilder Gataric Fotografie, Zürich

 

Unterstalden ist ein dorfähnlicher Weinbauweiler am Terminerberg. Bekannt ist die Region für den Heida, eine Rebsorte, die hier seit Urzeiten angebaut wird. Den Ortskern bildet die barocke Marienkapelle mit dem hübschen Glockenturm. An die weiss verputzte Kirche schmiegen sich uralte Holzhäuser, die mit Steinplatten gedeckt sind.

Der Ursprungsbau des Casinos Unterstalden, in dem sich die Ferienwohnung befindet, stammt aus dem frühen 16. Jahrhundert – die Ofeninschrift nennt das Jahr 1504. Aufgrund seiner Nähe zur Kirche dürfte es eines der ältesten Häuser des Weilers sein. Bewohnt wurde es von mehreren einheimischen Bergbauernfamilien. Entsprechend dem alpinen Nomadentum lebten sie je nach Jahreszeit abwechselnd im Tal, im Weiler oder auf der Alp. Seinen Namen verdankt das Gebäude einer grossen Stube im Haus, die von der Dorfjugend vor allem während der Fastnachtszeit als Tanzboden genutzt wurde.

Der liebevollen Pflege des Vorbesitzers ist es zu verdanken, dass das Haus bis heute in seinem ursprünglichen Zustand erhalten geblieben ist. Im Jahr 2021 wurde der vordere Teil des Gebäudes auf ‹Marché Patrimoine – die Plattform für Baudenkmäler› ausgeschrieben und vom heutigen Eigentümerpaar erworben. In der Folge wurden Bad und Küche renoviert. Seit Ende August dieses Jahres wird das Casino Unterstalden über die Stiftung ‹Ferien im Baudenkmal› als Ferienwohnung vermietet. Es bietet Platz für vier Personen.


Link https://ferienimbaudenkmal.ch