Das Projekt von PARK Peter Althaus Markus Lüscher (2006–2009, Bauingenieure Massivbau: Aerni + Aerni Ingenieure, Zürich; Holzbauingenieure: Makiol + Wiederkehr, Beinwil a.S.) wird von der Jury des ‹Besten Umbaus› als aktueller Beitrag zum Thema Verdichtung gewürdigt.
Das 1861 erbaute Geschäftshaus aus der Feder von Ferdinand Stadler befindet sich in der innerstädtischen Kernzone Zürichs, die heute auch eine begehrte Wohnlage ist. Mittels einer Aufstockung in Holzbauweise wurde das Gebäude in den bestehenden Strukturen erweitert und beherbergt nun neben den Geschäftsräumen im Erdgeschoss sieben für den Mittelstand erschwingliche Wohnungen. Mit dem Umbau entstand rund ein Drittel mehr Nutzfläche bei gleichbleibendem Landanteil.
Der neue Entwurf verbindet die Logik des alten Bürobaus mit den heutigen Anforderungen ans Wohnen; dabei ist das Neue sichtbar, ohne mit dem Alten zu kontrastieren. Vernünftige Wohnungsgrössen, einfache Haustechnik und eine langlebige Materialisierung sollen die Nachhaltigkeit der Erweiterung sicherstellen.
Wahl aus zwölf Finalisten
Die Redaktion der Zeitschrift ‹Umbauen + Renovieren› hatte für die Preisverleihung aus 114 Einsendungen gemeinsam mit Mitgliedern der Fachjury zwölf Finalisten aus der Schweiz und Liechtensteins nominiert.
Die Jury des Preises bestand aus Miroslav Šik (Vorsitz), Architekt BSA, Inhaber des Architekturbüros Miroslav Šik in Zürich, Professor für Architektur und Entwurf an der ETH Zürich, Andreas Bründler, Architekt BSA, Mitinhaber des Architekturbüros Buchner Bründler in Basel und Gewinner des ‹Besten Umbaus› 2008, Erika Fries, dipl. Architektin ETH SIA BSA, Partnerin huggenbergerfries Architekten AG, Zürich, Dozentin für Entwurf und Konstruktion, Hochschule für Technik, Zürich, Martin Kaiser, Architekt FH SIA EMBA, Leiter Bauherrenberatung Raiffeisenbanken Schweiz, St. Gallen, sowie Bettina Köhler, Kunsthistorikerin, Professorin für Kunst- und Kulturgeschichte an der Fachhochschule Nordwestschweiz, Hochschule für Gestaltung und Kunst, Basel.
Zwei gleichwertige Nennungen
Die Jury hat sich dazu entschieden, zusätzlich zum Jurypreis zwei gleichwertige Nennungen zu vergeben. Die erste geht an Buol & Zünd Architekten, Basel, für die Umnutzung der Schalter- und Steckdosenfabrik Levy Fils AG in Basel in ein Musikerwohnhaus. Nun beherbergt das Ensemble Familienwohnungen, zwei Wohngemeinschaften, vier Gastwohnungen sowie Übungsräume, ein Tonstudio, eine Spielhalle für Kinder und eine Cafeteria.
Die zweite Nennung geht an clavienrossier architectes, Genf, für den Umbau eines Hauses mit Scheune ausserhalb des Dorfes Charrat VS. Das Volumen von 1905 erwies sich als zu gross, um es als Ganzes zu renovieren und als Wohnhaus zu nutzen. Daher entschied man sich dazu, die leicht renovierbaren Elemente, Keller und vorhandene Wohnflächen, beizubehalten und den Rest abzubrechen. Die Mauern aus gefärbtem Beton ersetzen das Satteldach und verändern nachhaltig das Volumen des Hauses.
Link www.architekturpreise.ch/ur/nominationen_12_ur_9.html