Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Baden-Württemberg bremst Langholztransporte aus

In Baden-Württemberg haben sich viele Sägewerke auf die Verarbeitung von Langholz spezialisiert. Nun ist im Land aber Ende 2022 der Erlass zur Erteilung von streckenunabhängigen Überlängengenehmigungen ausgelaufen. Die Branche klagt, seither seien Genehmigungen kaum mehr zu erlangen. Vertreter der Forst-, Holz- und Transportbranche fordern eine unbürokratische Neuregelung.

‹Langholz kommt in Baden-Württemberg eine besondere Bedeutung zu. Denn vom Forst über den Holztransport bis hin zu spezialisierten kleinen und mittleren Unternehmen der Sägeindustrie wird eine hohe Wertschöpfung aus der ganzen Stammlänge generiert. Voraussetzung dafür war immer die Möglichkeit, Langholz transportieren zu können›, erklärt Jerg Hilt, Geschäftsführer der Forstkammer Baden-Württemberg. Lars Schmidt, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der deutschen Säge- und Holzindustrie DeSH, ergänzt: ‹Die jetzige Situation ist für unsere Betriebe existenzbedrohend.›

Der Hintergrund: Für den Transport von Langholz auf Strassen innerhalb Deutschlands wird eine Überlängengenehmigung des jeweiligen Bundeslandes bzw. der Autobahn GmbH des Bundes benötigt, wenn die Gesamtlänge 23 m übersteigt. Bis zum 31. Dezember 2022 galt ein Erlass, der es ermöglichte, anhörungsfrei eine Dauergenehmigung für eine Zeitspanne zwischen ein bis drei Jahren für 25 m bzw. 27 m (mit Kran) Gesamtfahrzeuglänge zu erlangen. Das Verkehrsministerum in Baden-Württemberg lehnt eine Verlängerung dieses Erlasses nun ab.

Seitens des baden-württembergischen Verkehrsministeriums heisst es dazu, Langholztransporte bis zur Gesamtlänge von 23 m seien weiterhin anhörungsfrei möglich; Überlängentransporte ab 23 m bedürften eines Antragsverfahrens und anschliessender Anhörung. ‹Solch komplexe Einzelverfahren sind ungeeignet für das Massentransportgut Langholz mit schätzungsweise 1000 Fahrten pro Woche in Baden-Württemberg›, sagt Lukas Freise, Geschäftsführer der deutschen Arbeitsgemeinschaft Rohholz.


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