Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Bauhauptgewerbe: Leichte Erholung bei den Aufträgen

Im dritten Quartal 2023 haben die Aufträge im Bauhauptgewerbe etwas zugelegt. Damit reduziert sich das Minus bei den Auftragseingängen gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf noch 4,6%. Die Bautätigkeit dürfte laut Baumeisterverband dieses und nächstes Jahr in etwa auf dem Niveau von 2022 liegen. Politisch gelte es rasch den Weg zu mehr Wohnungsbau zu ebnen.

Bauindex-Prognose Hochbau für das vierte Quartal 2023
Grafik Schweizerischer Baumeisterverband

 

Im dritten Quartal 2023 stieg die Bautätigkeit gegenüber dem Vorjahresquartal um 1,7% auf CHF 6,3 Mia.; die Auftragseingänge verzeichneten sogar ein Plus von 4,1% und wuchsen auf CHF 5,7 Mia. an. Der Auftragsbestand konnte leicht um 1,5% auf CHF 15,5 Mia. zulegen. Er erstreckt sich im Durchschnitt, gemessen am Umsatz 2022, auf acht Monate. Damit besteht aus Sicht der Baumeister ein gewisses Sicherheitspolster für die Baukonjunktur.

Zusammengefasst erwarten die Baumeister mittelfristig weiterhin leicht sinkende Neuaufträge. Dank dem komfortablen Arbeitsvorrat dürfte die nominelle Bautätigkeit in etwa den beiden Vorjahren entsprechen. Preisbereinigt wird der Umsatz etwas geringer ausfallen; die Gewinnmarge bleibt tief. 
 

Voraussichtlich gute Umsätze 2023 und 2024 
 
Der Schweizerische Baumeisterverband übernimmt ab diesem Quartal den Bauindex, der bislang in Zusammenarbeit mit der Credit Suisse produziert wurde. Im vierten Quartal 2023 dürfte der Umsatz laut Bauindex um 1,5% gegenüber dem Vorjahresquartal wachsen. Die Bautätigkeit wird damit im Gesamtjahr nominell CHF 23,3 Mia. betragen. Das bewegt sich in der Grössenordnung des Vorjahrs. Bereinigt um die Teuerung, wird die reale Bautätigkeit leicht unter dem Niveau von 2022 liegen.
 
2024 dürfte der Umsatz leicht abnehmen. Dafür gibt es aus Baumeistersicht mehrere Gründe. Die Materialkosten hätten sich in den vergangenen Jahren markant erhöht. Dieses Preisniveau werde voraussichtlich Bestand haben, auch wenn nächstes Jahr kein zusätzlicher Preisschub zu erwarten sei. Die gestiegenen Zinsen verteuern den Bau von Mehrfamilienhäusern, Wohneigentum, öffentlichen Gebäuden und Infrastrukturen.
 

‹Politik muss Wohnungsbau erleichtern›
 
Insbesondere im Wohnungsbereich besteht eine grosse Nachfrage, denn die Leerstände sinken, während die Mieten steigen. Die Bautätigkeit im Wohnungsbereich kommt jedoch nicht in Fahrt. Der Baumeisterverband will sich am nächsten Runden Tisch des Bundesrats zum Wohnungsmangel dafür einsetzen, dass die Bautätigkeit wieder beschleunigt werden kann.

Während die Neubauten stagnieren, gewinnen Umbauten anteilsmässig an Gewicht. Diese Gelegenheit sollte für energetische Sanierungen genutzt werde, um die Klimaziele 2050 zu erreichen. Besondere Chancen bieten sich in diesem Segment für den Holzbau.


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