Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Baumeister sehen rückläufige Bautätigkeit im Hochbau

2024 erwartet der Schweizerische Baumeisterverband SBV im Bauhauptgewerbe 1,6% weniger Umsatz als im Vorjahr. Die Wohnbautätigkeit wird aus Sicht des Verbandes im gesamten Jahr nicht Tritt fassen. Gegen den Wohnungsmangel brauche es unbedingt Massnahmen zu Einsprachen und Bewilligungsverfahren.

Bauindex-Prognose für die Bautätigkeit in den kommenden vier Quartalen. Das Anfangsquartal 2024 hinterlässt einen durchzogenen Eindruck. Die Bautätigkeit ist gemäss SBV gegenüber dem Vorjahresquartal zwar um 0,7% leicht auf CHF 4,7 Mia. gewachsen. Hingegen sind in der gleichen Periode die neuen Aufträge um 2,2% und der Auftragsbestand sogar um 2,9% gesunken. Im zweiten Quartal dürfte die gesamte Bautätigkeit gemäss Bauindex um 2,3% gegenüber dem Vorjahresquartal sinken.
Grafik SBV

 

Der Wohnungsbau bleibt das Sorgenkind der Baubranche; selbst im ersten Quartal 2025 dürfte die Bautätigkeit weiter nachlassen, so die Vermutung der Baumeister. Während 2020 noch rund 50000 neue Wohnungen erstellt wurden, wurden es anschliessend von Jahr zu Jahr weniger. Für 2024 rechnet der SBV mit bloss noch 40000 neuen Wohnungen. Gemessen am Bedarf ist dies viel zu wenig. Der Leerstand könnte 2024 nach 1,15% im Vorjahr auf bis zu 1,0% Prozent sinken.

Mehr Wohnraum entsteht, wenn rasch gebaut und umgebaut wird. Dafür brauche es raschere Baubewilligungen, so der SBV. Die Planungs- und Baubewilligungsverfahren müssten effizienter gestaltet und die Auflagen an Baubewilligungen in verdichteter Bauweise reduziert werden. In den kantonalen Richt- und kommunalen Nutzungsplänen seien Verdichtungshemmnisse wie zu tiefe Ausnützungsziffern oder zu grosse Grenzabstände auszumerzen.

Einsprachen sollten durch eine Kostenauflage sowie eine ‹Verwesentlichung› der Einsprachemöglichkeiten reduziert werden. ‹In einer transparenten Interessenabwägung muss der Wohnungsbau zudem mindestens gleich hoch gewichtet werden wie der Ortsbild- und Denkmalschutz›, erklärt der Verband. Die Durchlässigkeit und die Durchmischung von Arbeits- und Wohnzonen gelte es zu erleichtern. Nur so werde es gelingen, aus der aktuellen Wohnungsmangellage herauszufinden.


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