Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Bayerische Staatsforsten wappnen sich mit Klimawaldfonds

Die Bayerischen Staatsforsten ziehen für ihr Geschäftsjahr 2022, das bis 30. Juni dauerte, eine positive Bilanz. Das Unternehmen schreibt wieder schwarze Zahlen. Auch die Borkenkäferschäden sind auf dem niedrigsten Stand seit fünf Jahren. Ein neugegründeter Klimawaldfonds soll dem Unternehmen helfen, die Herausforderungen der Zukunft zu bestehen.

In der Waldabteilung Hohlbachloh in der Oberpfalz säten die Bayerischen Staatsforsten im November Eicheln auf Flächen, die im vergangenen Jahr durch Auflichtung des Altbestands vorbereitet wurden, um Licht für den Baumnachwuchs zu schaffen.
Bild BaySF

 

Das positive Betriebsergebnis von über EUR 45 Mio. verdankt sich hauptsächlich dem marktbedingt deutlich spürbaren Preisanstieg beim Holz. Der Holzeinschlag im Geschäftsjahr 2022 betrug rund 4,9 Mio. Festmeter (Vorjahr 4,1 Mio. fm), dies bei einem jährlichen Zuwachs von rund 6,1 Mio. fm. Der Holzverkauf der Bayerischen Staatsforsten betrug im Geschäftsjahr 2022 4,3 Mio. fm (Vorjahr 4,4 Mio. fm). Die Vermarktungsmöglichkeiten von Nadelstammholz waren aufgrund der nahezu konstant hohen Nachfragesituation gut.

Die Witterung und das wirkungsvolle Borkenkäfermanagement mit über 175000 Suchstunden haben dafür gesorgt, dass es dem bayerischen Staatswald im Geschäftsjahr 2022 im Vergleich zu anderen Regionen Deutschlands bzw. Europas etwas besser ging. ‹Die Borkenkäferholzmenge lag mit rund 660000 fm knapp 300000 fm unter der Vorjahresmenge. Das ist der niedrigste Wert seit 2017. Auch die Gesamt-Schadholzmenge ist auf 1,26 Mio. Festmeter zurückgegangen›, führt Vorstandsmitglied Reinhardt Neft aus. Der Hitzesommer 2022 hat die Lage allerdings erneut verschärft.

Beim Waldumbau sind die Bayerischen Staatsforsten auf Kurs. Derzeit werden jährlich ca. 8000 ha reine Nadelwaldbestände in Mischbestände umgebaut. Im letzten Geschäftsjahr wurden besonders viele Eichen, Buchen und Tannen gepflanzt oder gesät. Um auf künftige Krisen finanziell gut vorbereitet zu sein, hat das Unternehmen einen Klimawaldfonds ins Leben gerufen. Er soll künftig mit bis zu EUR 200 Mio. befüllt und in Krisenzeiten für den bayerischen Klimawald eingesetzt werden. Eine erste Tranche in Höhe von EUR 20 Mio. ist bereits eingelegt. Für das laufende Geschäftsjahr sind Zuführungen in Höhe von bis zu EUR 50 Mio. geplant.
 

Link www.baysf.de