Wenn Autostellplätze nicht als Tiefgaragen, sondern oberirdisch errichtet werden, ist das ein Gewinn für die Umwelt und die Flexibilität künftiger Nachnutzungen. Wenn das wie in Bad Aibling erstmals auch im konstruktiven Holzbau geschieht, ist dies eine Pionierleistung für das Bauen der Zukunft. Das lichtdurchflutete Holzbauwerk ist durch kluge Details gegen Regenwasser geschützt und handwerklich hervorragend ausgeführt. Das Bauwerk schafft eine überzeugende Referenz für Holz auch als Baustoff für technische Infrastrukturen (Bauherrschaft: B&O Parkgelände GmbH; Architektur: HK Architekten, Hermann Kaufmann + Partner ZT GmbH; Tragwerksplanung: merz kley partner GmbH; Holzbau: Eder Holzbau GmbH).
Bild © Sebastian Schels

Der Holzbaupreis wird seit 1978 alle vier Jahre als Gemeinschaftsprojekt des Forstministeriums und der proHolz Bayern mit Unterstützung der Bayerischen Architektenkammer, der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau und des Landesbeirats Holz Bayern e.V. ausgeschrieben. Mit über 250 eingereichten Bauwerken war der Preis so begehrt wie nie zuvor.

Die Gemeinde Kranzberg definiert mit der Mehrgenerationen-Wohnanlage aus drei Baukörpern (Bauherrschaft: Gemeinde Kranzberg; Architektur: ARGE Büro Dantele/Büro Kofink Schels; Tragwerksplanung: Reiser Tragwerksplaner; Holzbau: IHR Tischler GmbH & Co. KG) ihren südlichen Ortsrand neu. In dreigeschossigen Baukörpern wurden 21 Wohnungen im Rahmen des geförderten Wohnungsbaus realisiert, die durch ein Gemeinschaftshaus ergänzt werden. Die konsequente Umsetzung in Holzbauweise garantiert hohe Aufenthalts- und Wohnqualität. Die Jury lobt die effiziente Ausnutzung des Grundstücks und die unaufgeregte Gestaltung der Baukörper. Die Wohnanlage mit drei Geschossen sei beispielhaft und könne als Modell für viele vergleichbare Projekte im ländlichen Raum dienen.

Die Salzlagerhalle am Irschenberg (Bauherrschaft: Autobahn GmbH des Bundes, Niederlassung Südbayern; Architektur: Architekturbüro Ilg; Tragwerksplanung: Dr. Gollwitzer – Dr. Linse und Partner Beratende Ingenieure mbH; Holzbau: Hecker Holzsystembau GmbH) hat die Jury mit ihrer klaren Tragstruktur überzeugt, die in Kombination mit einer transparenten Acrylglasverkleidung zum sichtbaren Markenzeichen des Gebäudes wird. Die konsequent materialgerechte Umsetzung samt der innovativen Verwendung von Buchendübeln als Verbindungsmittel zeichnet die Detaillierung besonders aus. Das Projekt zeige, dass der moderne Holzbau mit Ästhetik und Funktionalität auch im Sektor Infrastruktur punkten könne, so die Jury.

Der erste Bauabschnitt der Grund-, Mittel- und Realschule Odelzhausen (Bauherrschaft: Zweckverband Grund- u. Mittelschule Odelzhausen; Architektur: Schankula Architekten Part GmbB; Tragwerksplanung: Planungsgesellschaft Dittrich mbH; Holzbau: müllerblaustein HolzBauWerke GmbH) besticht gemäss dem Preisgericht durch schlichte Eleganz und eine materialeffiziente und konstruktiv logische Anwendung von Holz. Der viergeschossige Schulbau setze hinsichtlich Funktionalität, Brandschutz, Bauphysik und Tragwerk Massstäbe. Die feingliedrig strukturierte Fassade schafft lichtdurchflutete Innenräume, die in Verbindung mit dem Material Holz im Inneren eine freundliche und haptisch angenehme Atmosphäre schaffen.

Link https://holzbaupreis-bayern.de