Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Berliner Studie zeigt: Holzbau hat Vorteile für das Klima

Auf dem Areal des ehemaligen Berliner Flughafens Tegel entsteht ein ganzes neues Stadtviertel in Holzbauweise: das Schumacher Quartier. Eine aktuelle Studie dazu zeigt: Holzbau erzeugt in der Produktion rund 40% weniger Kohlenstoffemissionen als mineralbasierte Arten der Baukonstruktion.

Die Tegel Projekt GmbH entwickelt im Auftrag des Landes Berlin die Flächen des ehemaligen Flughafens Tegel zu einem Innovationspark für urbane Technologien und einem smarten Wohnquartier, dem Schumacher Quartier (Lignum Journal online vom 11.8.2021). Ende Januar hat sie gemeinsam mit der TU Berlin eine Studie präsentiert (Bild), die sechs verschiedene Arten der Baukonstruktion in Hinblick auf deren CO2-Bilanz am Beispiel des Schumacher Quartiers vergleicht.
Bild Tegel Projekt GmbH/Jan Pauls

 

Mit dem Schumacher Quartier auf dem ehemaligen Flughafen Tegel entsteht Deutschlands grösstes urbanes Holzbau-Quartier. Der mit dem Quartier verbundene CO2-Fussabdruck soll möglichst gering gehalten werden. In dem einjährigen Forschungsvorhaben mit Studierenden der Technischen Universität Berlin unter der Leitung von Prof. Galina Churkina wurden die Wertschöpfungsketten im Holzbau am konkreten Beispiel des Schumacher Quartiers systematisch untersucht.

Die jetzt vorliegende Studie ‹Wälder, Städte und ihr Kohlenstoffkreislauf – Quantifizierung der Auswirkungen verschiedener Arten der Baukonstruktion auf den Kohlenstoffhaushalt im Schumacher Quartier› analysiert sechs Arten der Baukonstruktion als Varianten für das Schumacher Quartier und liefert Erkenntnisse dazu, welche mit Blick auf ihre Kohlenstoffemissionen und die Kohlenstoffbindung am klimafreundlichsten sind.

Die Ergebnisse zeigen, dass holzbasierte Arten der Baukonstruktion im direkten Vergleich in der Produktion rund 40% weniger Kohlenstoffemissionen erzeugen als mineralbasierte. Mineralische Baustoffe wie Kalkstein, Stahlbeton und Ziegel haben das geringste Potential zur Kohlenstoffbindung. Dieses ist bei biomassebasierten Gebäuden 4- bis 19-mal so gross wie bei mineralbasierten Arten der Baukonstruktion. Ausserdem spielen Transportwege eine entscheidende Rolle, wobei die Emissionen daraus stark vom transportierten Gewicht abhängen.


Link Studie Tegel Projekt GmbH/TU Berlin (PDF, 8 MB)