Berner Vorschlag für neuen Kompass auf dem Weg nach ‹Paris›
Das Kunstprojekt ‹1 Heart 1 Tree› der belgisch-tunesischen Künstlerin und gelernten Architektin Naziha Mestaoui machte den Eiffelturm während der Klimakonferenz 2015 in Paris mittels aufwendiger Projektionstechnik zum virtuellen Wald.
Bild Naziha Mestaoui
Das Pariser Klimaabkommen will erreichen, dass die menschengemachte globale Klimaerwärmung unter zwei Grad bleibt. Das verlangt eine Senkung der Treibhausgasemissionen auf netto null – erkärtes Ziel auch für die Schweiz. Doch wie sieht es mit den Zwischenetappen aus? Wie gross soll die Reduktion der Emissionen in den nächsten fünf, zehn, fünfzehn Jahren sein? Welcher Emissionspfad wird verfolgt? Hierin gibt es keinen Konsens unter den Staaten.
Forschende des Oeschger-Zentrums für Klimaforschung der Universität Bern schlagen nun eine neue Methode vor, um die nötige Emissionsreduktion kontinuierlich festzulegen. Der Grundgedanke: Anstelle von komplexen Klimamodellen und Szenarien wird der beobachtete Zusammenhang zwischen Erwärmung und Emissionen verwendet, gestützt auf vergangene Messungen der globalen Oberflächentemperaturen sowie auf Statistiken der CO2-Emissionen.
Der Reduktionspfad wird in der Folge immer wieder an die neusten Messungen angepasst. Das kommt der Forderung des Abkommens von Paris entgegen, alle fünf Jahre eine Überprüfung der nötigen Emissionsreduktion vorzunehmen. Für die neue Berner Berechnungsmethode wurde ein Algorithmus entwickelt, der sogenannte AERA (Adaptive Emissions Reduction Approach). Er setzt vereinfacht gesagt die CO2-Emissionen und die steigenden Temperaturen in Bezug und wird über einen Kontrollmechanismus angepasst.
Links Publikation in ‹Nature› | www.oeschger.unibe.ch