Kleine Tannen (rechts) haben es aufgrund des zunehmenden Wildverbisses schwer im Berner Wald. Dabei wäre ihr Aufwachsen für einen klimastabilen Wald wichtig. Das Thema Wildverbiss beschäftigt die Politik nicht nur auf kantonaler, sondern auch auf nationaler Ebene. Der Ständerat hat am 13. Juni das Postulat 23.3129 ‹Zukunftsfähige Wälder sind nur mit gesetzeskonformem Wildverbiss möglich› des Schwyzer Ständerats Othmar Reichmuth überwiesen. Der Bundesrat hat nun den Auftrag, in einem Bericht darzulegen, wie sich der Wildeinfluss auf die Waldverjüngung reduzieren und überwachen lässt.
Bild BWB

Die Berner Waldbesitzer blicken auf eine weitgehend zufriedenstellende Holzereisaison zurück. Die Marktverhältnisse sind gut, die Stürme im März verursachten nur geringen Schaden, und die nasse Witterung im Frühling war nicht nur für die Vitalität der Bäume eine Wohltat, sondern schränkte auch die Vermehrung der Borkenkäfer ein.

Für Genugtuung sorgt, dass der Berner Grosse Rat beschlossen hat, gemäss der Motion Riem den Regierungsrat zu beauftragen, eine umfassende Wald-Wild-Lebensraum-Strategie mit klaren Zielen und einer Umsetzungs- und Zeitplanung zu erarbeiten. Sie soll die Grundlage dafür bilden, die Wildbestände dem gesamten Ökosystem Wald besser anzupassen und eine Waldverjüngung mit standortgerechten und klimaangepassten Baumarten zu erreichen.

Die Notwendigkeit der neuen Strategie zum Wald-Wild-Lebensraum bildet den Zustand der mangelnden Waldverjüngung im Berner Wald ab: ‹Kaum wächst etwas nach, wird der Jungpflanze der Kopf abgebissen›, fassen die Berner Waldeigentümer die heutige Lage zusammen. Die ökologischen Folgen für die Biodiversität und die Anpassung des Waldes an den Klimawandel seien bereits jetzt immens. Die hohen Wildbestände gefährdeten die Schutzfunktion des Waldes und langfristig auch die Versorgung mit dem Ökobaustoff Holz.

Links www.bwb-pfb.ch | https://lignumbern.ch | Motion Riem GR BE (PDF, 156 KB)