Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Dem Klimawandel intelligent begegnen – mit Holz

Ende März lockte das Brünig-Forum Holz & Wirtschaft in Hasliberg Goldern an zwei Tagen je rund 100 Teilnehmer an. Der erste Tag mit einem ‹CO2-Dinner› galt dem Thema Holz und Klima, am zweiten Tag kam die Holzbranche von dies- und jenseits des Brünigs zusammen.

Podiumsdiskussion am CO2-Dinner vom 24. März. V.l.n.r.: Prof. Reto Knutti, ETH Zürich; Sabine Beck-Pflugshaupt, Stadtpräsidentin von Sursee; Pirmin Jung, Pirmin Jung Schweiz AG; Moderatorin Melanie Brunner, Geschäftsführerin der Lignum Zentralschweiz; Peter Haudenschild, Berner Grossrat und Holzbauer; Nationalrat Erich von Siebenthal, Präsident Lignum Holzwirtschaft Bern.
Bild Lignum Holzwirtschaft Zentralschweiz

 

Waldbrände, Hitzerekorde, zuwenig und zuviel Wasser, das sind nur einige der Symptome des Patienten Erde im Klimawandel. Prof. Reto Knutti, Klimaforscher an der ETH Zürich, informierte am ersten Tag über die menschengemachte Klimaveränderung und forderte die Politik auf, endlich wirksame Massnahmen zu ergreifen.

Nur so lasse sich das Ziel des Bundesrates, netto null Treibhausgasemissionen bis 2050, erreichen. Knutti attestierte der Schweiz eine hervorragende Ausgangslage, um eine Vorreiterrolle im Kampf gegen den Klimawandel einzunehmen. Dafür spielt auch die gute Verfügbarkeit von Holz eine Rolle.


Holz als wirksames Mittel zur CO2-Reduktion

Pirmin Jung, Präsident Lignum Holzwirtschaft Zentralschweiz, erklärte, wie Holz dem Klima hilft: erstens durch die Bindung von Kohlenstoff aus der Luft im Wald, zweitens durch die jahrzehntelange Speicherung dieses Kohlenstoffs in Holzprodukten und drittens durch die aktive Vermeidung von Treibhausgasen, wenn Holz anstelle von klimaschädlichen Energiefressern verwendet wird.

Der Einsatz von Beton sei für rund 14% des weltweiten CO2-Austosses verantwortlich. Holz, so Jung, müsse deshalb in der Klimadiskussion in den Fokus rücken. Denn gebaut werde in Zukunft sicher nicht weniger. Konkret wurde Jung mit dem Beispiel seines ‹Hauses des Holzes› in Sursee.

Dank der Wahl von Holz als Baustoff betrage dessen CO2-Fussabdruck am Ende nur gerade 18% eines herkömmlichen Massivbaus in Stahl und Beton. Das hohe Schweizer Know-how in der Holzverarbeitung werde zunehmend ein geschätztes Schweizer Exportgut werden, zeigte sich Jung überzeugt.


Die Politik muss heute die Weichen für 2050 stellen

In der abschliessenden Podiumsrunde wurde heiss diskutiert, warum die politischen Mühlen so langsam mahlen, warum Bauten in Holz gerade bei der öffentlichen Hand noch immer oft ein Kraftakt sind.

Der Berner Nationalrat Erich von Siebenthal, Sabine Beck-Pflugshaupt als Stadtpräsidentin von Sursee sowie der Berner Grossrat und Holzbauer Peter Haudenschild wussten jedoch alle von guten Entwicklungen und Beispielen zu berichten. Es gehe in die richtige Richtung, so der Tenor der Vertreterinnen und Vertreter der Politik, auch wenn die Prozesse in demokratischen Strukturen langsam seien.

Reto Knutti stellte etwas Wichtiges klar: Technologisch machbar und wirtschaftlich verkraftbar wäre Netto-null bis 2050. Damit das aber die Gesellschaft will und auch schafft, bedarf es der richtigen politischen Weichenstellung – und zwar heute.  Die Wald- und Holzbranche vermag auf dem Weg zum ehrgeizigen Ziel einen relevanten Beitrag zu leisten.


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