Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Deutsche Holzbranche fordert ganzheitliche Klimaschutzstrategie

In einem gemeinsamen Positionspapier verlangt ein Bündnis aus Verbänden der deutschen Forst- und Holzwirtschaft ein klares Bekenntnis der deutschen Bundesregierung zur nachhaltigen Waldwirtschaft und zur stärkeren Holzverwendung im deutschen Klimaschutz-Sofortprogramm wie auch im europäischen ‹Green Deal›. Nur so werde die Klimapolitik Deutschlands und Europas kohärent.

Bild Michael Meuter, Zürich

 

Politik, Wirtschaft und Gesellschaft stehen in ganz Europa vor der Aufgabe, die Folgen der Corona-Pandemie und die Auswirkungen des Ukrainekriegs zu meistern, während der Klimawandel unverändert Aufmerksamkeit und Aktion erfordert. Die Holzbranche in unserem nördlichen Nachbarland ist überzeugt, dass sich Deutschland unter diesen Vorzeichen rasch und konsequent auf heimische und nachwachsende Ressourcen besinnen muss.

Ohne den Beitrag der Wälder und der Holzverwendung würden die Treibhausgasemissionen Deutschlands um 14% höher ausfallen. Nachhaltiges Bauen, Wohnen und Heizen mit heimischem Holz seien unverzichtbar für den Wandel hin zur Klimaneutralität. Es sei nun an der Zeit, so die unterzeichnenden Verbände der deutschen Holzwirtschaft, das Potential heimischer Rohstoffe stärker zu nutzen und nicht durch umfassende Verbote weiter einzuschränken: ‹Die eigenen nachwachsenden Ressourcen nicht nutzen zu dürfen, ist der falsche Weg.›


Gegen Nutzungsverbote

Die deutsche Holzwirtschaft richtet einen ganzen Katalog an Forderungen im Sinne der Ausrichtung auf Waldbewirtschaftung und Holzverwendung an die Politik in Deutschland und Europa. Um dem Klimawandel wirksam zu begegnen, sei es unerlässlich, dass der Wald aktiv klimastabil und zukunftsfest umgebaut und Holz in langlebigen Produkten verwendet werde. Der Aufbau von Vorräten im Wald durch Nutzungsbeschränkungen berge Gefahren für deren Stabilität bei Extremwetterereignissen und lasse CO2-Speicherpotentiale der Holzverwendung ungenutzt.

Die Verbände fordern unter dieser Prämisse unter anderem eine grundlegende Neuausrichtung der europäischen und nationalen CO2-Senkenziele im LULUCF-Sektor (Land Use, Land-Use Change and Forestry) sowie eine Überarbeitung der EU-Biodiversitätsstrategie. Deren Ziel, auf 10% der Landfläche Europas Wald unter strengen Schutz zu stellen und damit eine Bewirtschaftung zu verbieten sowie 30% grundsätzlich unter Schutz zu stellen, würde zu einem Verlust von bis zu 50% der regionalen Holzversorgung führen und damit die Bauwende hin zu nachhaltigem Wohnraum unmöglich machen.


Link Positionspapier ‹Potenzial von Wald und Holz nutzen› (PDF, 650 KB)