Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Deutschlands grösstes Holzmodulwerk läuft bei Berlin an

Das hochmoderne Produktionswerk des Holzbauunternehmens timpla by Renggli im Technologie- und Gewerbepark Eberswalde bei Berlin wurde am 19. September mit einem Festakt und viel Prominenz feierlich eröffnet. Mit einer Produktionsfläche von 20000 Quadratmetern und einer Kapazität von 2000 Holzmodulen pro Jahr setzt das neue Werk Massstäbe.

Seit September 2024 produziert timpla Holzmodule und Holzelemente im Technologie- und Gewerbepark Eberswalde. Das Werk kann im Zweischichtbetrieb bis zu zehn Wohnungen pro Tag produzieren.
Bilder timpla (oben) | Thomas Burckhardt (Mitte und unten)

 

Vor der feierlichen Eröffnung hatten die Gäste, darunter Klara Geywitz, die deutsche Bundesministerin für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen, sowie Brandenburgs Wirtschaftsminister Jörg Steinbach, die Möglichkeit, das neue Werk zu besichtigen. Dabei wurde ihnen eindrücklich aufgezeigt, wie timpla modernste Fertigungstechnologien einsetzt.

Geywitz brachte Eindrücke und Hoffnungen in ihrer Ansprache auf den Punkt: ‹Das neue Produktionswerk von timpla ist ein tolles Beispiel dafür, wie wir in Deutschland mit seriellem Bauen mehr Wohnraum bauen können. Der moderne Holzbau bietet eine klimafreundliche Alternative zu anderen Baumethoden und schafft hochwertigen und bezahlbaren Wohnraum.›


Betrieb in steter Bewegung

Herzstück der Anlage ist ein automatisiertes Hochregallager. ‹Unser Ansatz ist nicht nur 'Just in Time', sondern 'Just in Sequence'›, erklärt Roland Kühnel, Geschäftsführer der timpla GmbH. ‹Keine Lagerware bleibt länger als drei Tage in unserem Hochregallager. Jede Station erhält die benötigte Ware in maximal 90 Sekunden. Diese Geschwindigkeit und Präzision ermöglichen unsere digitale Lagerverwaltung und unser Lean-Production-Ansatz.›

Das neue Werk visiert ein breites Spektrum an Aufträgen an: ‹Wenn Sie durch eine typische deutsche Stadt gehen, können wir etwa 90% der Neubauprojekte im Wohnungsbau auch modular in Holz abwickeln›, schätzt Kühnel. ‹Wir sind in der Lage, eine Vielzahl von Projekten zu realisieren. Dazu gehören alle Arten von mehrgeschossigen Wohngebäuden wie Hotels, Wohnheime und Mehrfamilienhäuser. Aber auch Schulen und Bürogebäude zählen zu unseren geplanten Projekten.›


Die ersten Aufträge sind da

Bereits vor der offiziellen Eröffnung konnte timpla zwei wichtige Aufträge sichern: Für die Wohnungsgenossenschaft Eberswalde 1893 kann timpla im Rahmen der Revitalisierung von vier DDR-Plattenbauten moderne Eingangspavillons in Holzelementbauweise errichten. Und: Der Landkreis Barnim hat zwei Holzmodulgebäude zur Unterbringung von Asylsuchenden in Eberswalde bestellt (Lignum Journal online vom 10.9.2024).

Ausserdem ist timpla eine Kooperation mit dem Immobilienunternehmen modEstate eingegangen. Gemeinsam wollen die beiden Partner Nachverdichtungsprojekte umsetzen, die bezahlbaren Wohnraum an zentralen Lagen schaffen. Als einen Schlüsselansatz bezeichnen sie die Aktivierung der Flächenpotentiale von bestehenden Innenstadtlagen wie Parkplatzflächen mittels aufgeständerter Gebäude.


Link www.timpla.eu