Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Deutschlands Holzbaugewerbe behauptet sich

Die Anzahl der Betriebe und Beschäftigten im Zimmerer- und Holzbaugewerbe in Deutschland ist 2022 weiter leicht gewachsen. Die bundesweite durchschnittliche Holzbauquote lag im letzten Jahr bei über 21%. Das zeigt der Lagebericht Zimmerer/Holzbau 2023.

Umsatzanteile der Leistungsbereiche in Prozent, Geschäftsjahr 2021, in Klammern Vorjahreswert 2020. Eine der Grundlagen für die Aussagen und Prognosen für das Zimmerer- und Holzbaugewerbe ist die Konjunkturumfrage von Holzbau Deutschland. Zum Jahreswechsel 2022/2023 haben sich über 400 Unternehmerinnen und Unternehmer des Holzbau- und Zimmereigewerbes daran beteiligt. Die Erkenntnisse aus der Konjunkturumfrage bilden neben Datenmaterial des Statistischen Bundesamtes und den Ergebnissen des jährlichen Betriebsvergleichs die Basis für die Erstellung des Lageberichts.
Grafik Holzbau Deutschland

 

2022 wurden 12157 Betriebe und 74689 Beschäftigte gezählt. Deutlich zugenommen haben die grösseren Betriebe mit 20 und mehr Beschäftigten. Der Umsatz der Betriebe ist trotz Rückgang der Baugenehmigungen im Wohnungsneubau mit 1,3% leicht gestiegen. Da eine Trendwende bei den Baugenehmigungen derzeit nicht in Sicht ist, sehen die Unternehmen der zukünftigen Entwicklung eher verhalten entgegen. Durch den hohen Auftragsüberhang beim Bauen im Bestand wird dennoch auch für das Jahr 2023 eine positive Umsatzentwicklung von 4,0% prognostiziert.

Die bundesweite durchschnittliche Holzbauquote lag 2022 sowohl beim Neubau von Wohngebäuden als auch beim Neubau von Nichtwohngebäuden bei über 21%. In Mecklenburg-Vorpommern, im Saarland und in Thüringen stieg die Anzahl der genehmigten Wohngebäude, die überwiegend mit Holz gebaut wurden, deutlich an. Bei den Nichtwohngebäuden konnte die Holzbauquote in den Bundesländern Rheinland-Pfalz, Berlin und im Saarland am stärksten gesteigert werden.

Immer mehr Arbeiten im Holzbau werden durch den Einsatz von Maschinen unterstützt, beispielsweise bei der Vorfertigung von Bauteilen in der Halle und ihrer Montage auf der Baustelle. Das erleichtert die Arbeit, macht sie witterungsunabhängiger, erhöht die Sicherheit auf der Baustelle und macht so das Handwerk auch für Frauen immer attraktiver. Der Anteil der Frauen, die sich für eine Karriere im Holzbaugewerbe entscheiden, nimmt daher kontinuierlich weiter zu. Insgesamt ist die Ausbildungsquote im Zimmererhandwerk überdurchschnittlich und mehr als doppelt so hoch wie die der Gesamtwirtschaft.


Link Lagebericht Zimmerer/Holzbau 2023 (PDF, 1.5 MB)