Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Deutschlands nachhaltigstes Gebäude ist ein Holzhybridbau

Höchster Wert in der Geschichte der DGNB-Zertifizierung: Das Büro- und Geschäftsensemble ‹Edge› Südkreuz Berlin hat eine Auszeichnung in Platin erhalten. Es handelt sich um das derzeit wohl grösste Holz-Hybridgebäude in unserem nördlichen Nachbarland.

‹Edge› Südkreuz Berlin. Die gleichmässig gerasterte, mit Faserzementplatten beplankte Fassade lässt zunächst nicht auf die innovative Holzhybridbauweise schliessen. Erst im Innenraum ist der Hauptwerkstoff Holz präsent. Hauptattraktion ist das Atrium im einen der beiden Gebäude mit seinen baumförmigen Stützen.
Bilder Ilya Ivanov/Tchoban Voss Architekten

 

Mit einem Gesamtscore von 95,4% hat das Büro- und Geschäftsensemble ‹Edge› Südkreuz Berlin den höchsten Wert in der Geschichte der DGNB-Zertifizierung erreicht: Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen hat dem Bau den Platin-Status verliehen. Zusätzlich holte sich das Projekt für seine gestalterische Qualität die Auszeichnung ‹DGNB Diamant›.

‹Bei der gewählten Holzhybridbauweise ergänzen sich die Materialien Holz und Stahlbeton gemäss ihren Eigenschaften hervorragend. Mit über 3300 Kubikmetern hat Holz den Hauptanteil inne, was sich neben der verbesserten Energiebilanz positiv auf das Raumklima auswirkt›, begründete die Jury ihre Entscheidung. Zudem, so das Gremium weiter, spare die Bauweise im Vergleich zum konventionellen Stahlbeton rund 80% CO2 ein.


Holz, Systembau und Vorfertigung

Für ‹Edge› in Berlin hat die Arbeitsgemeinschaft Rhomberg Systembau, Zech Bau und Cree Buildings innerhalb von nur 24 Monaten auf einem rund 10000 m2 grossen Grundstück direkt am Südkreuz in Tempelhof-Schöneberg bis März 2022 zwei sieben- bzw. achtstöckige Büro- und Geschäftsgebäude errichtet. Bauherr ist der Projektentwickler Edge, die Pläne stammen von Tchoban Voss Architekten, granz + zecher Architekten sowie Buro Happold.

Entstanden sind das Solitär- wie das Carré-Gebäude nach dem Cree-System, das auf Holz-Beton-Verbunddecken und Brettschichtholzstützen in der Fassade beruht. Die einzelnen Bauteile werden industriell vorgefertigt, zur Baustelle transportiert und nach dem Baukastenprinzip zusammengesetzt. Das System wurde in der Rhomberg-Bau-Gruppe entwickelt. 2012 entstand damit der LifeCycleTower in Dornbirn.


Links www.creebuildings.com | www.rhomberg.com | https://tchobanvoss.de