Die Buche ist in Deutschland Baum des Jahres 2022
Herbstlicher Buchenwald
Bild Wolf Polzin/baum-des-jahres.de
Die Buche ist die häufigste Laubbaumart in Deutschlands Wäldern. Ihr Anteil liegt derzeit bei etwa 16%. In allen Regionen sind für Buchen potentiell geeignete Wuchsgebiete vorhanden – vom norddeutschen Flachland über die Mittelgebirge bis in den Alpenraum. Deutschland gilt daher als eine Art Kernland der Buche. Auch in unserem nördlichen Nachbarland hat die Buche unter der Trockenheit der letzten Jahre teils stark gelitten, besonders sichtbar in Baden-Württemberg. Vor allem sonnenexponierte Süd- und Südwesthänge auf Böden, die wenig Wasser speichern können, sind ihr zum Verhängnis geworden. Insgesamt hat sich die Buche aber mit einer Absterberate von 0,3% gut geschlagen.
Das spricht dafür, dass sie ihren Platz in den deutschen Wäldern trotz der sich ändernden klimatischen Verhältnisse durchaus halten und auch erweitern kann. Mit ihrem recht variablen Höhenwuchs von bis zu 45 m vermag sie alle anderen Laubbäume – ausser vielleicht die Esche – zu übertreffen. Ihre Wuchsform kann im Wald recht schlank ausfallen – mit einem bis zu 25 m astfreien Stamm und mit schräg nach oben gerichteten Kronenästen. Ausserhalb des Waldes – im Freistand – geht die Buche aber eher in die Breite. Dort beginnt meist schon in zwei bis drei Metern Höhe eine ausladende Krone auf einem wuchtigen Stamm.
In der Konkurrenz mit den anderen Waldbaumarten ist die Buche deutlich im Vorteil, und zwar durch ihre Laubkrone, die einen ungewöhnlich starken Schatten wirft. Unter dem dichten Kronendach der Buchen können ausser Eiben, Stechpalmen und Weissannen keine anderen Baumarten lange überleben. Ihr eigener Nachwuchs dagegen verfügt über eine ungewöhnlich hohe Schattentoleranz. Junge Buchen können über viele Jahre, ja sogar einige Jahrzehnte in Warteposition verharren, schiessen aber sofort empor, wenn durch einen abgestorbenen oder weggebrochenen Baum ausreichend Licht auf den Boden fällt.
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