Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Die Holzbaubranche will mit mehr Teilzeitjobs attraktiv bleiben

Für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben haben die Sozialpartner und der Verein Pro Teilzeit das Projekt ‹Arbeitsmodelle für Vereinbarkeit im Holzbau› lanciert. Dies soll die Branche attraktiver machen, zum Erhalt von Fachkräften und zur Gleichstellung beitragen.

Der Anteil Teilzeitstellen bei Männern (Grafik) steigt im Holzbau kontinuierlich und liegt mittlerweile mit 15,9% fast doppelt so hoch wie der Schnitt im gesamten Baugewerbe. Allerdings: Im Dienstleistungssektor erreicht er noch einmal fast doppelt soviel, nämlich 28,6%.
Grafik Trägerorganisationen ‹Arbeitsmodelle für Vereinbarkeit im Holzbau› | Quellen Bundesamt für Statistik (BESTA), Schweizerische Paritätische Berufskommission Holzbau (SPBH)

 

Hinter dem Projekt stehen sämtliche Sozialpartner der Branche: der Branchenverband Holzbau Schweiz, die Gewerkschaften Unia und Syna, Baukader Schweiz und der Kaufmännische Verband Schweiz. Der Lead liegt beim Verein Pro Teilzeit, der bereits im Maler- und Gipsergewerbe ein erfolgreiches Projekt umgesetzt hat.


Bereits respektabler Teilzeitanteil im Holzbau

Im Fokus steht die Weiterentwicklung von zukunftsfähigen Arbeitszeitmodellen, insbesondere der Teilzeitarbeit. Männer, die Teilzeit arbeiten wollen, sind im Vergleich zu Frauen benachteiligt: Teilzeitarbeit ist in frauendominierten Branchen anerkannter als in männerdominierten Branchen.

Doch die Holzbaubranche holt hier stark auf. Seit 2012 ist der Teilzeitstellenanteil der Männer um 5% angestiegen; er erreichte 2021 15,9%. Zum Vergleich: Im gesamten Baugewerbe liegt der Anteil bei 7,3%. Nebst Teilzeitarbeit und den damit verbundenen Herausforderungen für Unternehmen befasst sich das Projekt auch mit weiteren Arbeitszeitmodellen, beispielsweise der Viertagewoche.


Als Branche langfristig attraktiv bleiben

Die vierte Branchenbefragung, welche die Sozialpartner Ende September durchgeführt haben, erfasst nun als erstes die Bedürfnisse der Mitarbeitenden und der Unternehmen in Bezug auf Arbeitsmodelle und die Vereinbarkeit. Die Ergebnisse der Umfrage liegen voraussichtlich Anfang 2025 vor und dienen dann als Basis für die weitere Projektgestaltung.

‹Die Holzbaubranche setzt sich so aktiv mit aktuellen Herausforderungen auseinander›, sagt Heinz Beer, Geschäftsführer der Beer Holzbau AG und Mitglied der Zentralleitung von Holzbau Schweiz. ‹Damit können wir auch in Zukunft attraktive und wettbewerbsfähige Anstellungsbedingungen bieten, so dass dem Holzbau ausreichend Fachkräfte zur Verfügung stehen.›


Link www.arbeitsmodelle-holzbau.ch