Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Drei-Punkte-Plan zur Stärkung des österreichischen Holzbaus

Österreichs Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig und Klimaministerin Leonore Gewessler haben am 14. Dezember aufgrund eines Ministerratsbeschlusses vom 13. Dezember einen umfassenden Plan zur Stärkung des Holzbaus in unserem östlichen Nachbarland bekanntgegeben. Im Vordergrund stehen öffentliche Bauten, das Beschaffungswesen und der mehrgeschossige Wohnungsbau.

Im Rahmen des Aktionsplans für nachhaltige Beschaffung sollen der Holzbau sowie ökologische Baumaterialien ausgebaut werden. Dafür sollen Baunormen und rechtliche Rahmenbedingungen angepasst werden. Konkret sollen mit den Ländern und auf EU-Ebene Anpassungen vereinbart werden, um ressourcen- und klimaschonendes Bauen sicherzustellen.Darüber hinaus sollen Förderinstrumente den Holzbau forcieren.

Ein erster Markstein wurde bereits gesetzt: Im Rahmen des CO2-Bonus der Holzinitiative wird der Einsatz des nachhaltigen Rohstoffs Holz im grossvolumigen Wohnbau sowie in öffentlichen Bauten und der Infrastruktur gefördert. Der Holzbauanteil ist im mehrgeschossigen Wohnbau noch weiter ausbaufähig. Einen wirkungsvollen Hebel stellen dabei Wohnbauförderungen dar. Um die Rahmenbedingungen für den Holzbau in diesem Segment zu verbessern, soll die Zusammenarbeit auf nationaler und Bundesländerebene gestärkt werden.


Applaus von der Holzindustrie – Kritik von den Baumeistern

Der Fachverband der Holzindustrie Österreichs begrüsst die von der österreichischen Bundesregierung beschlossenen Massnahmen zur Stärkung des Holzbaus. ‹Uns freut es, dass die Bundesregierung die Bedeutung des Holzbaus und von Holzprodukten zur Erreichung der Klimaziele erneut betont›, erklärt Herbert Jöbstl, Obmann des Fachverbands der Holzindustrie Österreichs. ‹Besonders die Speicherung von Kohlenstoff in langlebigen Produkten aus Holz wird als ökonomisch sinnvoll angesehen.›

Postwendende Kritik kommt vom Österreichischen Baumeisterverband: Den ‹einen› richtigen Baustoff für alle Bauprojekte gebe es nicht. Die einseitige politische Forcierung eines bestimmten Baustoffs sei kontraproduktiv. Aufgrund der ‹von Partialinteressen und ideologischen Motiven geprägten Debatte› will der österreichische Baumeisterverband in Kürze einen Baustoff-Ratgeber veröffentlichen, der ‹eine Hilfestellung für eine faktenbasierte Baustoff-Wahl› bieten soll.


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