Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Dümpelnde Baukonjunktur belastet Österreichs Säger

Auch in unserem östlichen Nachbarland bleibt die Baukonjunktur schwach, während die Kosten für Rohstoffe, Energie und Personal deutlich gestiegen sind. Die österreichische Sägeindustrie produzierte 2023 10% weniger Schnittholz; für 2024 wird eine leicht höhere Produktionsmenge erwartet. Der Holzhandel zeichnet ein ähnliches Bild. Für wenig Euphorie sorgt auch hier das Thema EUDR.

Österreichische Schnittholzproduktion: Nach Rückgang leichte Erholung prognostiziert (*2023, 2024: vorläufig, Stand August 2024)
Grafik Fachverband Holzindustrie Österreich

 

‹Die Sägeindustrie behauptet sich seit fast zwei Jahren in einem schwierigen Umfeld›, fasste Markus Schmölzer, Vorsitzender der österreichischen Sägeindustrie, anlässlich des Internationalen Holztages 2024 am 30. August in Klagenfurt die Situation der Branche zusammen.

Auch auf den für die Holzwirtschaft wichtigen Auslandsmärkten gab es 2023 für die traditionell stark exportorientierten Unternehmen der Sägeindustrie und des Holzhandels einen Dämpfer. Die Exporte von Nadelschnittholz als Grundlage für viele Bauanwendungen gingen um 8% zurück.

Trotz der Schwäche der Baukonjunktur ist Schmölzer für den Baustoff Holz zuversichtlich: ‹Das Interesse am Bauen mit Holz ist weiterhin gross, aber die Finanzierungskosten am Bau sind zu hoch.› Von der nächsten Bundesregierung erwarten die österreichischen Säger eine aktivere Wirtschaftspolitik mit Impulsen für Wohnungsbau und Sanierung.


Mehr Hürden als Unterstützung aus Brüssel

Nicht nur der deutschen Holzbranche, sondern auch unseren östlichen Nachbarn bereitet die EU-Entwaldungsverordnung Kopfzerbrechen. Die Sägeindustrie ruft nach einer Verlängerung der Umsetzungsfrist um mindestens zwölf Monate. Im Holzhandel sorgt der Daten- und Lieferantenschutz für massive Verunsicherung.

‹Es kann nicht sein, dass ein Händler sämtliche Vorlieferanten an seine Endkunden bekanntgeben muss. Lediglich die prüfende Behörde sollte darauf Zugriff haben. Andernfalls könnten Marktteilnehmer übergangen und aus dem Markt gedrängt werden. Bisher gibt es zu diesem Problem noch keinen Vorschlag seitens der EU-Kommission›, erklärt Franz Teuschler, Vorsitzender-Stv. des österreichischen Holzhandels.

Auch der ‹Green Deal› als bisheriger Fahrplan der EU-Klima- und Umweltpolitik habe die anfangs positive Einschätzung in der Holzwirtschaft nicht erfüllt, so die Branchenvertreter am Internationalen Holztag. ‹Einige politische Initiativen der Europäischen Union mit Bezug zur Forstwirtschaft könnten dazu führen, dass die Bewirtschaftung der Wälder eingeschränkt wird. Wir brauchen einen Green Deal, der eine zuverlässige und wirtschaftliche Rohstoffverfügbarkeit garantiert›, forderte Schmölzer.


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