Energie von der Sonne
Die optimal ausgerichteten Dächer der Sägewerke Christen in Luthern werden dank Fotovoltaik zum Kraftwerk. An sonnigen Tagen werden hier bis zu 6000 Kilowatt Strom produziert.
Bild zvg
Die Sägewerke Christen AG in Luthern und Willisau verarbeiten ausschliesslich Rundholz aus Schweizer Wäldern. Die beiden Sägewerke produzieren Nadelschnittholz für Holzbauer, Schreiner, Dachdecker, Fenster- und Türenfabrikanten, für Profilleistenhersteller und für die Bauindustrie. Zum Kerngeschäft gehört die Verpackungsindustrie, für welche Kisten, Spezial-Paletten nach Mass und individuelle Logistiklösungen hergestellt werden.
Seit mehreren Jahren versorgt der Unternehmer Bruno Christen nicht nur den eigenen Betrieb, sondern das ganze Dorf Luthern mit Fernwärme aus seiner Restholzheizung. Nun hat er bezüglich erneuerbarer Energien einen weiteren Meilenstein gesetzt: Auf den Dachflächen seiner Produktions- und Lagerhallen produziert er neu täglich bis zu 6000 Kilowatt Solarstrom.
Jeder Holzbalken CO2-neutral gefertigt
Die Anlage hat einen Jahresertrag von 900000 kWh. Das reicht aus, um rund 300 Haushalte mit Energie zu versorgen. Und es ist weit mehr, als die beiden Sägewerke der Christen AG in Luthern und Willisau für die eigenen Betriebe benötigen.
‹Dank Sonnenstrom und Holzkraftwerk sind jetzt sämtliche Produkte aus unseren Sägewerken C02-neutral›, sagt Bruno Christen. Noch kein anderes Schweizer Sägewerk darf für sich in Anspruch nehmen, komplett energieautark und CO2-neutral zu arbeiten.
Solarmodule statt Eternit
Zweieinhalb Millionen Franken hat Bruno Christen in die 6000 Quadratmeter grosse Fotovoltaikanlage gesteckt. Die bestehenden Hallendächer eignen sich vom Neigewinkel und von der Ausrichtung her optimal und mussten nur leicht angepasst werden. In Luthern steht jedoch nicht nur die grösste dachintegrierte Solarstromanlage der Zentralschweiz, sondern sie wurde auch mit einem neuartigen Montagesystem ohne Unterdach realisiert.
Die bestehenden Eternitdächer wurden komplett entfernt. Stattdessen bilden die Solarpanels selbst den Wetterschutz und sind von unten sichtbar. Vorgefertigte Aluminiumprofile verbinden die einzelnen Module und garantieren Wasserdichtheit. Der Vorteil dieses Systems: Es entsteht keine Stauwärme, welche die Leistung von Solarpanels mindern würde. Bereits Ende Juni 2012 ging der erste Teil der Anlage ans Netz. Seit kurzem läuft sie nun mit voller Kraft.
Erst mit KEV kostendeckend
Das Sägewerke Christen AG verwendet den Strom der Solaranlage im Betrieb und speist den Überschuss zurück ins Netz. Für diesen Überschuss erhält Bruno Christen von der Elektra Luthern als Abnehmerin15 Rappen pro Kilowattstunde Ökostrom. Der Luthertaler Unternehmer kann später von der kostendeckenden Einspeisevergütung KEV profitieren.
Mit der KEV fördert der Bund die Stromproduktion aus erneuerbaren Energien. Aufgrund der langen Warteliste bei Swissgrid kann es jedoch bis zu zwei Jahre dauern, bis das Projekt ins Förderprogramm aufgenommen wird. Erst dann kann die Anlage kostendeckend betrieben werden.
Link www.saegewerkechristen.ch