Erneuerung des Bundeswaldgesetzes politisch verloren?
Bild Lignum
‹Das neue Bundeswaldgesetz soll Waldbesitzer dabei unterstützen, ihre Wälder zügig und effektiv umzubauen, denn der aktuelle Waldzustand ist besorgniserregend. Nur jeder fünfte Baum ist ganz gesund, und unsere Wälder geben aktuell mehr Kohlenstoff ab, als sie aufnehmen›, erklärt der deutsche Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir. Was es künftig brauche, seien Mischwälder statt Monokulturen. ‹Wir richten die gesetzlichen Leitplanken deshalb auf mehr Vielfalt und Resilienz aus und schaffen gleichzeitig eine verlässliche Grundlage für die nachhaltige Ausrichtung der forstlichen Förderung.›
Die Waldbesitzer haben bereits mehrfach deutlich Distanz zum Vorhaben eines neuen Bundeswaldgesetzes markiert und zeigen sich irritiert über den Anhörungsbeginn. Andreas Bitter, Präsident der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Waldeigentümer AGDW, plädiert dafür, beim geltenden Bundeswaldgesetz zu bleiben. Angesichts der jüngsten politischen Entwicklungen in Deutschland ist für die Waldeigentümer die ganze Übung ohnehin vom Tisch: ‹Mit dem Aus der Ampel-Koalition ist aus unserer Sicht auch das forstpolitische Kernprojekt der Koalitionäre, die Novellierung des Bundeswaldgesetzes, beendet.›
Die Waldbesitzer hätten immer betont, dass eine Gesetzeserneuerung in der vom Bundeslandwirtschaftsministerium geplanten inhaltlichen Ausrichtung keine zusätzliche Unterstützung für die Bewirtschaftung und die Klimaschutz-Funktion des Waldes bedeuten würde, so Bitter. Die nächste Bundesregierung müsse sich darauf konzentrieren, die Waldbesitzer bei Wiederaufforstung und Waldumbau zu unterstützen, bewährte finanzielle Hilfen und Förderprogramme zu verstetigen und den Wald nicht mit zusätzlicher Bürokratie zu belasten.
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