Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Ferienhäuser: Mit Holz klug umbauen

Viele Schweizerinnen und Schweizer bleiben in ihren Ferien einem bestimmten Ort treu. Und sie wollen, je mehr sie sich dort zu Hause fühlen, diese Verwurzelung auch in ihrer Wohnumgebung spüren. So taucht bald einmal der Wunsch nach einer Ferienwohnung oder gar einem Ferienhaus auf – eine Tendenz, die in den klassischen Ferienregionen nicht alle freut. Doch Feriendomizile müssen keine Landschaftskiller sein – und übrigens auch keine Energieschleudern. Gute Umbauten alter Gebäude unter Einsatz von Holz weisen es nach.

MusterbildUmbau eines Chalets im Wallis

Eine in die alte Bausubstanz eingeschriebene Holzkonstruktion lässt ein Haus im Haus entstehen. Zwischen alter Hülle und neuem Kern entstehen reizvolle Zonen. Architekten: Bonnard Woeffray Architekten, Monthey

 

 

Bild Hannes Henz, Zürich

 


Feriendomizile sind ein kontroverses Thema. Es gibt Gemeinden in der Schweiz, die mehr geschlossene Fensterläden als geöffnete zeigen, vorab in den klassischen Urlaubskantonen Graubünden, Wallis und Tessin. Das kommt nicht überall gut an, zumal die Sehnsucht der Feriengäste eher selten sensibler Architektur gilt, sondern sich in manchen Fällen auf den Wunsch nach aussichtsreicher Lage und einer Prise Romantik beschränkt, die auch falsch sein kann.

 

Jede neunte Wohnung in der Schweiz nur zeitweise genutzt

 

Fakt ist: Zweit- und Ferienwohnungen sind in der Schweiz beliebt. Auf mehr als 400000 Einheiten bezifferte die Studie der Credit Suisse ‹Zweit- und Ferienwohnungen in der Schweiz› vor ein paar Jahren ihren Bestand, einschliesslich Einfamilienhäuser und Stockwerkeigentum. Gemäss Umfrage der Universität St. Gallen gehörten etwa die Hälfte davon Schweizern. Die höchsten prozentualen Anteile an Ferienwohnungen weisen die Regionen St. Moritz, Lenzerheide, Flims/Laax und Arosa auf; hohe Anteile finden sich zudem in Verbier, im Goms und im Tessin.

 

Das ist wenig überraschend. Erstaunlich dagegen ein anderer Befund: Die Hälfte der Zweitwohnungen liegt heute in den Zentren und deren Agglomerationen. Das klassische Muster der Zweitwohnung in den Bergen ist im vergangenen Jahrzehnt offenbar vom Zweitwohnsitz in Nähe des Arbeitsplatzes überdeckt worden. Stockwerkeigentum zeigt bei den Zweitwohnungen zudem eine klar wachsende Tendenz – nicht zuletzt aufgrund des Kaufverhaltens der Altersgruppe über 65. Diese Gruppe ist es auch, die kräftig wächst.

 

Gute Beispiele im Umbau mit Holz

 

Der Wunsch nach einem zweiten Zuhause wird insgesamt nicht seltener werden. Das ruft auf jeden Fall nach Sorgfalt im Umgang mit der gebauten Substanz an den für klassische Feriendomizile bevorzugten Orten. Wer Wert auf eine kohärente Verbindung mit der Kulturlandschaft legt, die ihn zum Bleiben verlockt, wird auch ohne Einschränkungen seitens der Gastregion Respekt vor dem Gewachsenen walten lassen, wenn er für die schönste Zeit im Jahr neu baut oder umbaut. Holz kann bei der Erfüllung des Traums vom Ferienhaus als Baumaterial besonders bei Umnutzungen gute Dienste leisten.

 

Wenn es darum geht, alte Gemäuer wie etwa ein aufgelassenes Tessiner Rustico für Ferienzwecke oder sogar für mehr wieder bewohnbar zu machen, besteht ein kluger Weg oft darin, mit einer vorfabrizierten Holzkonstruktion sozusagen ein Haus im Haus zu schaffen, welches die Konturen des vorhandenen Baus übernimmt. Zwischen alter und neuer Bausubstanz finden die Installationen Platz. Dieses Vorgehen ist dank Vorfabrikation des Holzeinbaus schnell, immissionsarm und zudem auch kostengünstig. Wie gut dieser Ansatz funktioniert und wie wenig das Ergebnis mit falsch verstandenem Heimatschutz zu tun hat, zeigen etwa Rustici-Umbauten des bekannten Locarneser Architekten Michele Arnaboldi in Pianezzo (Tessin).

 

Erneuerung mit Pfiff und hoher Wohnqualität

 

Dass sich in einem auf diese Weise zu neuem Leben erweckten Haus sehr wohl auch mehr als nur Ferien machen lässt, beweist der ganzjährig bewohnte Umbau eines Chalets oberhalb von Troistorrents im Wallis von Bonnard Woeffray Architekten. Das hölzerne Haus im Haus, das in die bestehende Bausubstanz eingeschrieben wurde, schafft Komfort auf der einen Seite und spannende Beziehungen zur alten Hülle auf der anderen. Der Grundriss entwickelt sich aus der Gliederung des früheren Bauernhauses. Die alten Wohnräume blieben erhalten und wurden saniert. Das Beispiel zeigt eindrücklich, wieviel dauerhafte Wohnqualität sich mit dem Haus-im-Haus-Konzept erzielen lässt.

 

 

Auskunft rund um Holz

 

Möchten Sie umbauen? Unter Tel. 044 267 47 83 gibt es bei Lignum, Holzwirtschaft Schweiz von Montag bis Freitag jeweils morgens von 8–12 Uhr kostenlos Auskunft zu allen Fragen rund um Holz.