Der zu langsame Ausbau erneuerbarer Energien, der Krieg in der Ukraine und die grosse Abhängigkeit der Schweiz von Energieimporten werden von den Befragten als Hauptursachen für die aktuelle Energiekrise gesehen. Bedenken über deren wirtschaftliche Auswirkungen sind weiter verbreitet als die Furcht vor Versorgungsengpässen. 65% sorgen sich um ihre Heizkosten.
Grafik Universität St. Gallen

Die Energiekrise führt der Schweizer Bevölkerung deutlich vor Augen, dass der Ausbau erneuerbarer Energien vorankommen muss. Dies bestätigt die zwölfte Ausgabe des ‹Kundenbarometers erneuerbare Energien›. Dieses analysiert seit 2011 im Rahmen einer repräsentativen Umfrage unter gut 1000 Personen in der Schweiz die Einstellung und das Verhalten der Schweizer Bevölkerung zu Energie- und Klimafragen. Die wissenschaftliche Leitung der Studie liegt beim Lehrstuhl für Management erneuerbarer Energien der Universität St. Gallen.

49% der dieses Jahr befragten Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer wollen in eine Solaranlage, 45% in eine Wärmepumpe investieren. Noch stärker ist die Zustimmung bei Personen, die noch kein Wohneigentum besitzen, aber in den nächsten fünf Jahren erwerben möchten. Über 80% würden in eine Solaranlage investieren, fast 70% in eine Wärmepumpe. Beim Entscheid für den Erwerb von umweltfreundlichen Energietechnologien spielen positive Emotionen eine wichtige Rolle.

Ein eindeutiges Bild zeigt das Kundenbarometer bei der Frage, was die Politik zur Steigerung der Attraktivität von erneuerbaren Energien beitragen könnte. 81% fordern eine stärkere finanzielle Förderung, 75% eine Erhöhung der steuerlichen Anreize. 84% wünschen sich zudem eine Beschleunigung der Planungsverfahren für Wind- und Wasserkraftwerke. Ein ausgeglichenes Bild zeigt sich bei der Frage nach einem Verbot von Öl- und Gasheizungen: 37% sind dafür, 38% dagegen.

Link https://iwoe.unisg.ch/de/kundenbarometer