Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Fotovoltaikanlagen auf Wasserkraftwerken und Stauseen

Der Bundesrat hat den Bericht ‹Wasserkraftwerke und Stauseen für die Photovoltaik nutzen› gutgeheissen. Die Landesregierung verzichtet auf weitere Massnahmen, da die rechtlichen Rahmenbedingungen den Bau solcher Anlagen grundsätzlich ermöglichten und auch Förderinstrumente zur Verfügung stünden.

Axpo und IWB haben an der Muttsee-Staumauer auf 2500 m ü. M. die Solaranlage ‹AlpinSolar› realisiert. Sie produziert pro Jahr 3,3 Mio. kWh Strom – die Hälfte davon im Winter. Seit Ende August 2022 ist die Anlage vollständig in Betrieb. Jedoch nicht ganz ohne Friktionen: Der Bergwinter setzt den Solarpanels teilweise arg zu.
Bild Axpo

 

Allen ist klar: Der rasche Ausbau der inländischen Stromproduktion mit Fotovoltaikanlagen spielt für die sichere Energieversorgung der Schweiz eine zentrale Rolle. Ein grosses Potential liegt auf Dächern und an Fassaden von Gebäuden, wo kaum Eingriffe in Landschaft und Umwelt erforderlich sind. Weitere Möglichkeiten gibt es für Anlagen auf oder nahe bei bestehender Infrastruktur (etwa Kläranlagen), entlang von Verkehrswegen (so an den Nationalstrassen) oder auf anderen vorbelasteten Flächen (zum Beispiel Deponien).

Fotovoltaikanlagen auf Wasserkraftwerken und auf Stauseen können einen weiteren Beitrag leisten, insbesondere da sie meist in Gebieten errichtet werden, die bereits durch andere Bauten und Anlagen vorbelastet sind. Im hochalpinen Raum wirken sich tiefere Temperaturen und höhere Einstrahlungswerte positiv auf die Stromproduktion aus, insbesondere im Winter. Bisher gibt es jedoch weltweit nur wenige Fotovoltaikanlagen auf Stauseen oder Staumauern. In der Schweiz sind es sieben Anlagen (schwimmend: Lac de Toules, auf Staumauer: Lägh da l’Albigna, Muttsee, Lago di Lei, Räterichsbodensee, Oberaarsee und Lac de l’Hongrin).

Das technische Potential zur Erzeugung von Solarstrom aller schweizerischen Stauseen, Staumauern und Dämme liegt bei insgesamt rund 4,6 TWh, was etwa 8% des heutigen Stromverbrauchs entspricht. Davon kann jedoch aufgrund von teilweise hohen Gestehungskosten, Schutzaspekten, konkurrierenden Nutzungen oder mangelnder Akzeptanz nur ein kleiner Teil abgeschöpft werden. Das mobilisierbare Potential auf Wasserkraftwerken und Stauseen liegt gemäss den Zahlen des Bundes bei insgesamt 644 GWh, davon 531 GWh auf Stauseen, 55 GWh auf Staumauern und Staudämmen, 51 GWh auf Dächern und 7 GWh auf Parkplätzen.


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