Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Fünfzigtausend Testbäume für einen klimafitten Wald

Welche Baumarten werden mit dem Klimawandel gut wachsen – und wo werden sie sich am ehesten wohlfühlen? Ein Langzeit-Pflanzprojekt des Bundesamtes für Umwelt BAFU, der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft WSL, der Kantone und der Forstdienste geht dieser Frage auf 57 Waldflächen in der ganzen Schweiz nach.

Pflanzen in Champéry im Juni 2023 das letzte von 55000 Bäumchen: v.l.n.r. Kathrin Streit (WSL), Jean-Christophe Clivaz (Kanton Wallis), Robert Jenni (Bundesamt für Umwelt BAFU) und François Vaudan (Revierförster).
Bild Sophie Zurbuchen

 

In den letzten Jahren haben Wissenschaftler der WSL gemeinsam mit dem Bundesamt für Umwelt BAFU, den kantonalen Forstdiensten, Forstrevieren und Baumschulen ein einzigartiges Netzwerk von Versuchspflanzungen geschaffen. Kleine Bäume aus 18 Arten wurden auf 57 Waldflächen in allen Höhenlagen und Regionen der Schweiz gepflanzt. Die Bäume werden über mehrere Jahrzehnte hinweg beobachtet, um Informationen über die Eignung dieser Arten für den Klimawandel zu liefern.

Die letzte dieser Versuchspflanzungen mit 864 Bäumen wurde im Juni 2023 vom Forstrevier Dents-du-Midi auf einer Waldfläche in der Walliser Gemeinde Champéry angelegt. Am 30. Juni 2023 pflanzten Vertreterinnen und Vertreter des BAFU, der Kantone, der Waldeigentümer, der Gemeinde und der WSL dort im Rahmen einer Zeremonie gemeinsam den letzten Baum.

Die Waldfläche von Champéry liegt in einer Höhe, die für einen Fichten- und Tannenwald günstig ist. Gegen Ende dieses Jahrhunderts werden dort jedoch ähnliche klimatische Bedingungen erwartet, wie sie heute einen Buchenmischwald begünstigen. Für die vorherrschenden Fichten wird es dann zu heiss und zu trocken sein. Welche Baumarten sich in Champéry durchsetzen, wird die Langzeitbeobachtung der Versuchsfläche zeigen.


Link Testpflanzungen WSL