Graubünden hat zu wenig eigenes Energieholz
Bislang lagen für den Kanton Graubünden keine verlässlichen Informationen und Zahlen für die Nutzung von Holz als Energieträger vor. Eine Studie aus dem Jahr 2013 legte den Fokus auf die Bilanz von Nutzung und modelliertem Zuwachs.
Die vorliegende Studie des Kantons schätzt erstmals das Energieholzpotential im Kanton auf der Grundlage realer Bewirtschaftungsprozesse und Umsatzzahlen aus den einzelnen Forstbetrieben. Zudem bilanziert die Studie den Zu- und Abfluss des Gesamtholzvolumens und geht der Frage der Holzverfügbarkeit nach.
Energieholzaufkommen im Kanton reicht nicht
Der Befund: Im Durchschnitt der Jahre 2018–2022 konnte Graubünden seinen Bedarf an Energieholz nicht vollständig mit eigenem Rohstoff decken. Der Kanton ist auf die ausserkantonale und ausländische Einfuhr von knapp 40% des Gesamtverbrauchs angewiesen, der bei jährlich 400000 m3 liegt.
Würden sämtliche geplanten innerkantonalen Anlagen zur Holzverarbeitung realisiert und würde gleichzeitig mehr Energieholz durch Beitrags- oder Holzpreiserhöhungen zur Verfügung stehen, müssten immer noch knapp 30% des Energieholzes aus anderen Kantonen oder Nachbarstaaten importiert werden.
Kein Ausbau an Kaskadennutzung vorbei
Die Einführung von Holzenergieschlägen stelle keine nachhaltige und stabile Lösung dar, so der Kanton Graubünden. Limitierend wirkten dabei die marktwirtschaftliche Preisbildung, die Erschliessbarkeit der Wälder sowie die ökologischen Leistungen des Waldes.
Eine nachhaltige Holznutzung müsse stets unter dem Aspekt einer optimalen Kaskadennutzung betrachtet werden. Eine mehrstufige Nutzung von Holz sei der direkten Nutzung als Energieträger vorzuziehen.
Link Studie Energieholzpotenzial Graubünden (PDF, 1.9 MB)