Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Graubünden lässt sich die Waldpflege etwas kosten

Die Bündner Forstbetriebe betreiben im Auftrag der Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer Jahr für Jahr einen grossen Aufwand für die Pflege des Waldes. 2022 wurden rund 3500 Hektaren Wald gepflegt. Im Zentrum standen dabei Schutzwald und Biodiversität. Die Holznutzung legte 10% zu.

Bild Amt für Wald und Naturgefahren des Kantons Graubünden

 

Von insgesamt 216000 ha Wald im Kanton pflegten die öffentlichen Forstbetriebe und Forstunternehmen im vergangenen Jahr 3500 ha. Darin nutzten sie 370000 m3 Holz, rund 10% mehr als im Vorjahr. Maximal 390000 m3 Holz können im Durchschnitt gemäss kantonalem Hiebsatz jährlich genutzt werden. Dieses Kontingent wurde aber seit 2016 nicht mehr ausgeschöpft. Konstant blieb die Holzmenge, welche dem Wald nicht aufgrund einer waldbaulichen Tätigkeit, sondern infolge von Schäden entnommen wurde; sie lag im letzten Jahr bei 14%. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen hingegen die Schäden durch den Borkenkäfer (+60%) deutlich an.

Weil nur ein stabiler und gesunder Wald Schutz vor Naturgefahren bietet, stand 2022 im Bergkanton Graubünden die Pflege des Schutzwaldes erneut im Vordergrund. Auf den rund 122000 ha Schutzwald im Kanton wurden im letzten Jahr 2400 ha gepflegt. Die behandelte Fläche lag damit im Durchschnitt der letzten Jahre. Auf rund zwei Drittel der Pflegefläche, also 1850 ha, profitierten die Waldeigentümerinnen und Waldeigentümer von Beiträgen seitens Bund und Kanton in einem Gesamtumfang von CHF 14,9 Mio.

Die Programmvereinbarung Wald mit dem Bund ist ausserhalb des Schutzwaldes auch für die Pflege schwer zugänglicher Wälder mit dem Seilkran und die Jungwaldpflege entscheidend. Überdies kommt sie der Artenvielfalt zugute. Zugunsten der Waldbiodiversität wurden im vergangenen Jahr rund 370 ha Wald gepflegt, 8% weniger als im Vorjahr. Die Förderung von Auerwildlebensräumen machte den Hauptanteil aus, gefolgt von der Aufwertung von Weidewäldern, der Förderung besonderer Gehölzarten und weiterer Lebensräume sowie Kastanienselven auf der Alpensüdseite.


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