Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Graubünden: Resurses SA steht in den Startlöchern

Im Oberhalbstein schlägt das Generationenprojekt ‹resurses 2025› auf den Tag genau nach Plan den ersten Pflock ein. Die alte Gemeindesägerei in Tinizong ist Geschichte. Im neuen, hochmodern ausgerüsteten Holzverarbeitungszentrum wurde am 6. Dezember der erste Stamm eingeschnitten. Im April 2023 soll das neue Werk in Betrieb gehen.

Bild Resurses SA


Im Bündner Wald bewegt sich etwas: Das Projekt ‹resurses 2025› bündelt unternehmerische Initiative, um regionales Holz im Kanton einzuschneiden und weiterzuverarbeiten – mit dem Ziel einer weitaus höheren Wertschöpfung als bisher. Die Vision ist klar: ‹Wir wollen die Holzkette in Graubünden durchgehend machen.› Waldbesitzer, Forstämter, Forstunternehmen und viele holzverarbeitende Betriebe stehen hinter der Projektidee und unterstützen die Initianten um den Savogniner Holzbauunternehmer Enrico Uffer.

Ebenso klar wie die Vision ist die Strategie der Initianten: Sie  wollen das Holz mit mehreren modernen Anlagen dezentral verarbeiten und in einem zentralen Werk zu marktfähigen Produkten veredeln. Investitionen im Umfang von insgesamt CHF 108 Mio. sollen das Potential erschliessen: für drei regionale Sägewerke und ein kantonales Werk zur Zweitveredelung von Bündner Holz. Die gesägten und getrockneten Holzlamellen werden so in Wert gesetzt und gelangen auf den Schweizer Markt. In Zusammenarbeit mit den Fachhochschulen sollen markttaugliche neue Produkte entstehen.


Das erste Werk steht bereit

In einem ersten Schritt ist in Tinizong, am Standort der alten Gemeindesägerei, ein neues Sägewerk mit modernster Technik entstanden. Mehr als CHF 22 Mio. betragen die Investitionskosten für dieses Initialwerk, das im kommenden Frühjahr an den Start geht. Es wurde vollständig privat finanziert und verzichtet auf kantonale Fördermittel. Das durchdigitalisierte Holzverarbeitungszentrum kann bis maximal 70000 m3 einschneiden. In einer ersten Phase wollen die Verantwortlichen zwischen 40000 und 50000 m3 verarbeiten. Zum Vergleich: 2017 hat der ganze Kanton Graubünden 25499 m3 Rundholz eingeschnitten.

In Anbetracht der Herausforderungen rund um die Energieversorgung wurde der neuen Sägerei eine eigenständigen Energiezentrale angegliedert, welche verschiedene Energieprodukte herstellt. Die hochwertigen Primärstoffe aus dem Sägewerk werden vollautomatisiert und in fein abgestimmten Rezepturen den verschiedenen Produktionsanlagen zugeführt. Sie erzeugen zum einen Wärme zur Beheizung der eigenen Immobilien und der Holztrocknungsanlagen sowie Strom für den Eigengebrauch. Zum andern sollen Schnitzel, Pflanzenkohle (ab Mitte 2023) und Pellets (ab 2024) für den Endkonsumentenmarkt produziert werden.


Schub für den ganzen Kanton

Das Projekt ‹resurses 2025› gibt nicht nur dem Surses einen starken Impuls durch die Schaffung neuer Arbeitsplätze, es leistet mit seiner strategischen Weitsicht auch einen bedeutenden Beitrag an die Steigerung der Wertschöpfung aus Wald und Holz im ganzen Kanton. Konsequent umgesetzt, wird es zugleich die Exportabhängigkeit von Bündner Rundholz und die Importabhängigkeit von Schnittholz massiv reduzieren.

Im selben Zug wird die Schutzwaldpflege für die Bergregionen gefördert. Im Zusammenhang mit dem Projekt ‹resurses 2025› wurde die Stiftung ‹pigna verde› gegründet. Sie will für die Umweltprobleme in den Bündner Bergregionen sensibilisieren. Dafür werden gemeinsam mit den Förstern der holzliefernden Gemeinden laufend Umweltprojekte initiiert, welche die Schutzwirkung des Waldes fördern.


Link www.resurses.swiss