Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Grünes Licht für erste Projekte im ‹Holzkreislauf Uri›

‹Holzkreislauf Uri› will die Ressourcen der Urner Wälder und der regionalen Holzwirtschaft zugunsten des Klimas optimal erschliessen. Der Kanton Uri, die Korporation Uri und engagierte regionale Akteurinnen und Akteure haben dazu konkrete Umsetzungsprojekte entwickelt. Forschende der Hochschule Luzern begleiteten sie dabei. Nun geben der Urner Regierungsrat und der Engere Rat der Korporation Uri grünes Licht zur Realisierung erster Projekte.

Die Betriebsabrechnung der Urner Forstbetriebe für das vergangene Jahr zeigt, dass sie mit einem Umsatztotal von rund CHF 11,6 Mio. einen Gewinn von CHF 159246.– erzielten. Die verkaufte Holzmenge im Wald von Kanton und Korporationen belief sich auf 26348 m3, was einer Zunahme um 6304 m3 gegenüber dem Vorjahr entspricht. Zusätzlich wurden aufgrund der grossen Waldschäden 8043 m3 Holz, vorwiegend in abgelegenen Gebieten, entrindet und im Wald liegengelassen. Die behandelte Holzmenge im Urner Wald lag damit 2022 etwa bei der Hälfte des geschätzten jährlichen Holzzuwachses von rund 70000 m3. Um das Potential der einheimischen Ressource Holz besser zu nutzen sowie die Gesundheit und Stabilität des Walds zu fördern, strebt der Kanton Uri eine erhöhte Holznutzung im Urner Wald an.
Bild Amt für Forst und Jagd des Kantons Uri

 

Das Urner Regierungsprogramm 2020–2024+ fordert in einem seiner Schwerpunkte, das Potential von Urner Wald und Holz zur Reduktion von CO2 in der Atmosphäre besser zu nutzen. Zwei politische Vorstösse im Korporationsrat Uri von 2021 und 2022 zielten ebenfalls in diese Richtung. In der Folge hat die Urner Sicherheitsdirektion eine Umsetzungsstrategie unter dem Titel ‹Holzkreislauf Uri› angestossen.

Den Auftakt machte im März 2022 eine ‹Zukunftskonferenz›: Vertreterinnen und Vertreter der Urner Wald-, Holzbau- und Energiewirtschaft, der Möbelbau- und Recyclingbranche sowie der Architekturplanung diskutierten Ideen und Visionen, bevor es an die Projektentwicklung ging. Unter Leitung des Amts für Forst und Jagd beschäftigte sich eine Arbeitsgruppe damit, wie die Holzkette im Kanton Uri gefördert werden kann, um die regionale Wertschöpfung zu steigern. Eine zweite Arbeitsgruppe befasste sich mit der Frage, wie die Werte von Wald und Holz für die Bevölkerung erlebbar gemacht werden können und wie sich die Jugend ins Projekt einbinden lässt. Ein dritter Kreis widmete sich der langfristigen Sicherung der Klimaschutzleistungen im Urner Wald.

Nun sollen ein Kommunikationsrahmen für Aktivitäten rund um den ‹Holzkreislauf Uri› und eine Plattform zur Vernetzung der Akteurinnen und Akteure entstehen. Parallel dazu wird eine integrale Ressourcenpolitik Wald und Holz entwickelt. Zudem sind weitere Projekte mit Massnahmen in den Bereichen Wald, Wirtschaft und Bevölkerung geplant: ein Baumpflanzungsprojekt im Urner Wald, eine Projektstudie zur Untersuchung der Machbarkeit einer genossenschaftlichen Sägerei mit Integration der Wald- und Holzkette, ein Holzstuhl-Projekt in Urner Schulen sowie ein Urner Wald- und Holzführer. In einer zweiten Phase ab 2025 ist die Umsetzung weiterer Projekte aus dem Projektpool möglich.


Links www.ur.ch | www.hslu.ch