Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Holzbau Schweiz: ‹Verfügbarkeit von Holz hat sich stabilisiert›

Das Bauen mit Holz boomt. Doch weil der Nachschub aus dem Ausland im letzten Jahr bei vielen Baumaterialien stockte, wurden wichtige Holzprodukte rar, und die Preise stiegen. Inzwischen zeichnet sich eine Beruhigung ab: Die Materialverfügbarkeit hat sich nach Beobachtung des Branchenverbandes Holzbau Schweiz in den letzten Monaten stabilisiert.

Bauen mit Holz ist beliebt. Die Verfügbarkeit des Materials auf Schweizer Baustellen hat sich laut dem Branchenverband Holzbau Schweiz wieder deutlich verbessert. Damit könne die Branche Planern und Bauherrschaften wieder die gewohnt verlässliche Zusammenarbeit bieten. Eine vorausschauende Planung sei jedoch nach wie vor wichtig.
Bild Holzbau Schweiz

 

Eine wesentliche Stärke des Bauens mit Holz ist die grosse Planungssicherheit. Hohe Qualität und Termintreue bewegen immer mehr Bauherren dazu, auch umfangreiche Projekte mit Holz zu realisieren. Preisturbulenzen und lange Lieferfristen gingen 2021 allerdings auch am Material Holz nicht vorbei.

Nicht nur Metalle oder Kunststoffe waren im letzten Jahr zeitweise rar auf Schweizer Baustellen und kosteten teils deutlich mehr, sondern auch Holz und Holzwerkstoffe. Preise und Lieferfristen gingen entsprechend in die Höhe – Abnehmer deckten sich analog zur WC-Papier-Situation fieberhaft mit allem ein, was sie finden konnten.


Markt findet zu Stabilität zurück

Inzwischen sind die Lager bei verschiedenen Händlern wieder voll. Die Lieferanten können den Schweizer Markt wieder termingerecht bedienen. Der Holzbau bietet seine Leistungen zu entsprechend stabilen Preisen an. ‹In der Schweiz haben sich die Kosten für die gängigsten Produkte wie Brettschichtholz, Konstruktionsholz C24 oder Mehrschichtplatten auf einem leicht höheren Niveau zum Vorjahr stabilisiert›, erklärt Hansjörg Steiner, Zentralpräsident von Holzbau Schweiz und Geschäftsführer von Schäfer Holzbautechnik.

Die veränderten Materialpreise hätten nur eine geringfügige Auswirkung auf die Gesamtkosten im Bauwesen, so Steiner. Bei Umbauten, die im Vergleich zu Neubauten weniger Material erforderten, falle die Preissteigerung nicht ins Gewicht. Bei Neubauten mit grossem Holzanteil sei der Preis ebenfalls nur leicht gestiegen. Bauen sei grundsätzlich etwas teurer geworden – verursacht durch die Preissteigerung fast sämtlicher Baumaterialien.


Chance für die Ernte und Verarbeitung von Schweizer Holz

Die Verfügbarkeit von Schweizer Holzprodukten bleibt weiterhin eine grosse Herausforderung. Die Schweizer Holzbaubetriebe sind bei 70% des Materials auf das nahe Ausland angewiesen. Die leicht höheren Preise kommen der Schweizer Forstwirtschaft zugute, die nun immerhin wieder kostendeckend arbeiten könne, wie Florian Landolt von Wald Schweiz festhält. ‹Damit ausreichend Rentabilität und damit mehr Investitionspotential gegeben ist, müssen die Rohholzpreise aber noch weiter steigen und dürfen auf keinen Fall mehr unter das aktuelle Niveau fallen›, meint Landolt.

Coronakrise hin oder her: die Bauwirtschaft ist seit Monaten mit Aufträgen eingedeckt. Entsprechend hoch ist die Nachfrage nach Baumaterial, insbesondere auch nach Schnittholz und Holzprodukten. Holzindustrie Schweiz sieht aufgrund der starken Nachfrage und guter Preise klare Chancen für die Waldbesitzer: Jetzt lohne sich für sie die Holzernte und eine Liefervereinbarung mit dem regionalen Sägewerk. Die gute Nachfrage bei stabil hohen Preisen über alle Sortimente beim Nadelholz dürfte aus Sicht von Holzindustrie Schweiz längerfristig anhalten.


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