Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Holzfasern für Dämmstoffe hocheffizient herstellen

Zur Produktion von Holzfasern für die Dämmstoffherstellung stehen jetzt besonders ressourcen- und energieeffiziente Mahlscheiben zur Verfügung. Entwickelt hat sie die Technische Hochschule Rosenheim; sie stehen inzwischen auch schon in der Industrie im Einsatz.

Mahlscheibe für die Herstellung von Faserstoffen zur Holzfaserdämmstoffproduktion im Laborrefiner
Bild TH Rosenheim

 

Die Herstellung von Holzfaserdämmstoffen ist ein energieintensiver Prozess. Die Faserstofferzeugung im Refiner und die anschliessende Trocknung erfordern thermische und elektrische Energie. Die Rosenheimer Forscherinnen und Forscher verfolgten das Ziel, den spezifischen elektrischen Energiebedarf bei der Zerfaserung von Holz durch neuartige Mahlscheiben zu senken. Dazu entwickelten sie sechs unterschiedliche Geometrien – darunter ein Mahlscheibenmuster speziell für die dampfdruckfreie Zerfaserung.

Für die Herstellung von Holzfaserdämmstoffen kam unter anderem Buchenholz zum Einsatz. Im Vergleich zu Faserstoffen aus Fichtenholz wiesen Buchenholz-Fasern eine reduzierte Wärmeleitfähigkeit auf, was auf ein besseres Dämmvermögen hinweist. Im Hinblick auf ihre mechanischen Eigenschaften sind Faserdämmstoffe aus Buchenfasern mit denen aus Fichtenholz vergleichbar. Die Faserstofferzeugung aus Buche ist jedoch, gemessen am erreichten Verhältnis von Oberflächenvergrösserung und Energieeinsatz, generell weniger effizient als der Prozess mit Fichte.

Daneben wurde auch die Funktionalität von Zweikomponenten-Kunststofffasern, sogenannten Bikofasern, als Bindemittel in flexiblen Holzfaserdämmstoffen untersucht. Durch den Einsatz solcher optimierter Fasern konnte die Zugfestigkeit der untersuchten Holzfaserdämmstoffe deutlich verbessert und der Bindemittelanteil reduziert werden. Bei gleichzeitiger Verbesserung der Produkteigenschaften trägt der Einsatz von Bikofasern damit erheblich zur Reduzierung der Herstellungskosten bei.


Links www.fnr.de | Schlussbericht TH Rosenheim (PDF, 1.66 MB)