Holzindustrie befürchtet Unterversorgung im Sommer

Bild Michael Meuter, Zürich
Im vergangenen Jahr regnete es überdurchschnittlich viel. Dauerhaft vernässte Böden behinderten die Holzerntearbeiten mancherorts stark oder verunmöglichten sie zeitweise sogar. Die ausgiebigen Niederschläge führten erfreulicherweise zu weniger Borkenkäferbefall. Die Kehrseite waren indessen weniger Zwangsnutzungen beim stehenden Holz. Daraus resultierte gesamthaft eine tiefere Holzerntemenge und ein reduziertes Angebot an sägefähigem Rundholz.
In den Schweizer Sägewerken hingegen bewegte sich die Auftragslage das ganze letzte Jahr hindurch auf normalem Niveau. Durch das Auseinanderklaffen von Angebot und Nachfrage sind die Lagerstände bis Januar 2025 bei vielen Betrieben auf ein unüblich tiefes Niveau gesunken. Aktuell kann die Produktion noch aufrechterhalten werden, gemäss Holzindustrie Schweiz ist allerdings offen, wie lange. Aufgrund aktueller Einschätzung sei davon auszugehen, dass die Rundholzlager bis im Sommer aufgebraucht sein würden.
Wenn es so kommt, droht der Branche eine Unterversorgung gegen Ende des zweiten Quartals. Die fehlenden Vorräte müssten in der noch laufenden Holzschlagsaison aufgefüllt werden, um eine ganzjährig stabile Auslastung in der Produktion zu gewährleisten, mahnt Holzindustrie Schweiz. Die Nachfrage im Holzbau sei nach wie vor gut. Es wäre für die ganze einheimische Wertschöpfungskette Holz äusserst nachteilig, aufgrund nicht ausgeführter Holzschläge Marktanteile zu verlieren.
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