Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Hypothekar- und Immobilienanlagen werden grüner

Hypothekar- und Immobilienanlagen bleiben für institutionelle Anleger trotz Zinswende und Inflation attraktiv. Gleichzeitig wird das Thema Nachhaltigkeit immer zentraler. Darauf weist eine Studie der Hochschule Luzern hin.

Entwicklung der Bereitschaft zum kurzfristigen Verzicht auf Rendite bei Immobilienanlagen
Grafik HSLU

 

Trotz Zinswende und vergleichsweise hoher Inflation haben Immobilienanlagen nicht an Attraktivität verloren, wie eine Studie der Hochschule Luzern HSLU zeigt. Für Pensionskassen und Versicherungen stellen Immobilien in der Schweiz nach wie vor eine zentrale Anlage dar. Dies, obwohl die meisten Pensionskassen die gesetzliche Begrenzung des Immobilienanteils von 30% bereits ausschöpfen. Den Anteil direkter Hypothekaranlagen wollen viele institutionelle Anleger vergrössern.

Hypotheken sind für Anleger vorwiegend aufgrund ihrer Sicherheit, des stabilen Einkommens und der geringen Volatilität interessant. Zudem scheinen institutionelle Investoren bei Hypotheken wie auch bei Immobilien vermehrt Direktanlagen zu bevorzugen. Eine Mehrheit der Anleger gibt zudem an, dass Hypotheken attraktiver seien als Staatsanleihen. Wie schon im letzten Jahr ist Infrastruktur die Anlageklasse, die am stärksten ausgebaut werden soll.


Trend zur ökologischen Nachhaltigkeit hält an

Gleichzeitig hat das Thema Nachhaltigkeit bei institutionellen Anlegern nicht an Relevanz verloren. Im Gegenteil: Eine Mehrheit der institutionellen Anleger ist bereit, zugunsten der Nachhaltigkeit bei Immobilienanlagen kurzfristig auf Rendite zu verzichten. Am höchsten ist diese Bereitschaft mit 81,8% bei Fonds. Diese Zahl bewegt sich aufgrund von politischem Druck und Regulierungen schon länger auf hohem Niveau.

Die Bereitschaft zum kurzfristigen Renditeverzicht hat aber auch bei Pensionskassen stark zugenommen. Bei grossen Pensionskassen mit einem verwalteten Vermögen von über CHF 500 CHF hat sich die Bereitschaft zum kurzfristigen Verzicht von 39% auf 53% erhöht – bei kleineren Pensionskassen sogar auf 60% verdoppelt.


‹Brown Investments› zusehends abgeschlagen

Der wachsende Trend zur ökologischen Nachhaltigkeit zeigt sich aber nicht nur in der Bereitschaft zum Renditeverzicht, sondern auch in den einzelnen Anlagen: Institutionelle Anleger investieren kaum noch in Immobilien, die gängige Nachhaltigkeitskriterien nicht erfüllen oder bei denen diese durch Sanierungen mit vertretbarem Aufwand nicht erreicht werden können.

Für Stephan Kloess, Co-Autor der HSLU-Studie, wenig überraschend: ‹Bei diesen sogenannten 'Brown Investments' sind die Risiken zu hoch und die ökonomische Attraktivität mangelhaft.› Nur 7% der kleineren Pensionskassen und 19% der Anlagestiftungen würden noch in solche Immobilien investieren.


Link www.hslu.ch