Präsident Andreas Hurst konnte feststellen, dass sich die Waldbesitzer solidarisch zeigten und mit einer guten Holzernte für eine komfortable Versorgungssituation in den Werken sorgten. Entgegen früheren Befürchtungen haben nur ganz wenige Regionen ihre Holzernte nach dem 15. Januar gedrosselt, trotz Preisrückgang um gut 10%.
Die Holzverarbeiter brauchen den Preisnachlass der Waldbesitzer, um die mit der Aufgabe des Euro-Mindestkurses über Nacht entstandenen Wettbewerbsnachteile teilweise zu kompensieren. Wie sich jetzt zeigt, haben die Waldbesitzer die Industrie ohne Unterbruch beliefert.
Rückgang im Export
Die Frankenstärke und die Sturmschäden durch Niklas (30.3.15) in Süddeutschland und Österreich haben zu einem deutlichen Exportrückgang von Schweizer Rund- und Industrieholz geführt. Viele ursprünglich für den Export bestimmte Holzpartien wurden deshalb auch noch Schweizer Verarbeitern angeboten, was zu Überfüllung und Annahmestopps führte.
Die Papier-, Holzwerkstoff- und Pellets-Hersteller und viele Sägewerke wollen auf Vorjahresniveau weiterproduzieren. Zusätzliche Holzmengen wegen Exportrückgangs und wegen einiger doch drosselnder Sägewerke können sie aber nicht übernehmen.
Was passiert im Herbst?
Die massive Überbewertung des Schweizer Frankens führt zu viel Unsicherheit und Herausforderung – gerade auch im Ausblick auf den Herbst: Die Werke wissen, wie schnell sich Märkte verändern, wobei die Nachfragesignale aus vielen europäischen Ländern und auch aus Schweizer Tourismusgebieten (Zweitwohnungsinitiative) nicht erfreulich sind.
Dazu kommen das Spannungsfeld mit der saisonal schwankenden Rohstoffversorgung und die fortdauernde Euroschwäche. Waldbesitzer, Holzerntespezialisten und Verarbeiter müssen in den kommenden Monaten besonders eng kooperieren. Und sie bemühen sich beim Bund weiterhin um günstigere Rahmenbedingungen.
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