Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Ja zur Biodiversität – nein zur Biodiversitätsinitiative

Der Schweizer Wald leistet viel für Gesellschaft und Natur. Unter anderem liefert er Holz, bindet Kohlenstoff und reinigt die Luft. Der Wald ist aber auch ein wichtiger Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Die Waldeigentümer sind sich ihrer Verantwortung bewusst und leisten schon heute sehr viel für die Artenvielfalt. Die Biodiversitätsinitiative mit ihren extremen Forderungen lehnen sie ab.

Wenn die Waldbewirtschaftung eingeschränkt wird, trifft das auch die Ernte von hiesigem Holz. Der Schweizer Wald ist bereits heute unternutzt. Ein weiteres Ausdünnen der Bewirtschaftung widerspräche den Bestrebungen von Bund und Kantonen, den wertvollen und nachhaltigen Rohstoff aus dem Inland vermehrt zu verwenden. Darauf weist eines der Abstimmungssujets der Allianz gegen die Biodiversitätsinitiative hin.
Bild waldschweiz.ch

 

Am 22. September stimmt das Schweizer Volk über die Initiative ‹Für die Zukunft unserer Natur und Landschaft› ab, die sogenannte Biodiversitätsinitiative. Davon ist auch der Wald stark betroffen. Die Initiative bringt den Waldeigentümern keinen Mehrwert. Die naturnahe Waldbewirtschaftung und die bestehenden Fördermassnahmen erlauben es bereits heute, zielführende Massnahmen für die Biodiversität umzusetzen – das ist gelebte Praxis.

WaldSchweiz lehnt daher die Biodiversitätsinitiative ab. Das ist nicht als Absage an die Biodiversität im Wald zu verstehen, sondern gilt der Tatsache, dass die Initiative über das Ziel hinausschiesst. Müsste sie umgesetzt werden, würden weitere Vorgaben die Pflege des Waldes und damit dessen Anpassung an den Klimawandel erschweren. Zusätzliche Einschränkungen für die Waldbesitzer, wie sie die Biodiversitätsinitiative verlangt, sind nicht nur unnötig, sondern schädlich für die Waldbewirtschaftung.


Nutzung des Schweizer Waldes würde weiter eingeschränkt

Aufgrund der grossen Unterschiede hinsichtlich Lage und Boden sind unsere Wälder bereits heute sehr vielfältig. Im Wald gibt es keine Düngung und keinen Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Auch dank der im Waldgesetz vorgeschriebenen nachhaltigen Bewirtschaftung haben die Wälder in der Schweiz für die Erhaltung der Artenvielfalt eine grosse Bedeutung, denn rund 60% aller in unserem Land vorkommenden Pflanzen, Tiere, Pilze und Bakterien sind auf den Wald angewiesen. Er bietet ihnen diesen Lebensraum schon heute.

Im Initiativtext steht, dass die Natur auch ausserhalb der Schutzobjekte zu schonen sei. Was dies für den Wald heisst, ist offen und schafft entsprechend Unsicherheiten. Es ist davon auszugehen, dass zusätzliche Einschränkungen auf die Waldeigentümer zukommen würden. Es ist ein erklärtes Ziel der Initianten, die heutige waldpolitische Vorgabe, 10% der Waldfläche als Reservate auszuscheiden, deutlich zu erhöhen.


Bewirtschaftung bereits heute nicht mehr überall gesichert

Was dabei vergessen geht: Bereits heute sind etwa 20% der Waldflächen faktisch Waldreservate, weil sie nicht mehr bewirtschaftet werden, da sie schlecht erschlossen sind oder sich die Bewirtschaftung nicht lohnt. Ein gepflegter und genutzter Wald ist für die Artenvielfalt aber zentral. Dank gezielter Bewirtschaftung können Forstbetriebe Lebensräume für Tier- und Pflanzenarten schaffen und zum Beispiel Schäden durch Käferbefall begrenzen. Die Biodiversitätsinitiative würde dies alles stark einschränken.

Zusammengefasst: Die Biodiversitätsinitiative geht in ihren Forderungen zu weit. Wird sie angenommen, wird es zulasten der Waldeigentümerinnen und -eigentümer weitere Vorgaben geben, welche die Bewirtschaftung und die Pflege des Waldes und damit auch die Anpassung an den Klimawandel gefährden. Aus all diesen Gründen lehnt WaldSchweiz die Biodiversitätsinitiative klar ab. Die Nein-Parole hat auch Holzindustrie Schweiz gefasst, der Verband der Schweizer Sägereien.


Links www.waldschweiz.ch | www.holz-bois.ch