Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Kanton Bern soll mit der Wildregulierung Ernst machen

Der Berner Wald wird auf knapp 40% der Fläche vom Schalenwild so stark verbissen, dass er sich nur ungenügend oder gar nicht verjüngen kann. Ausgerechnet die Jungbäume klimafitter Arten haben kaum eine Chance, gross zu werden. Nun werden die Behörden politisch in die Pflicht genommen.

Bild BWB

 

Die Berner Waldbesitzer freuen sich über die klare Annahme der Motion Aebi am 12. September durch den Grossen Rat des Kantons Bern. Der Vorstoss auferlegt dem Regierungsrat, die Wirtschafts-, Energie- und Umweltdirektion zu verpflichten, die gesetzlichen Vorgaben der kantonalen Jagd- und Waldgesetzgebung mit Blick auf die vom Schalenwild verursachten Schäden konsequent und wirkungsorientiert umzusetzen.

Die Wälder müssten künftig über eine grössere Vielfalt an klimatauglichen Waldbäumen verfügen, argumentierte der Motionär. Doch ausgerechnet wärme- und trockentolerante Baumarten würden stark verbissen. Seit Jahrzehnten seien die Wildschäden im Berner Wald gemäss Wildschadengutachten zu hoch. Während der Staatshaushalt Unterstützung für den Jungwald leiste und grosse Investitionen in den Aufbau von Schutzwäldern tätige, werde ein beachtlicher Teil dieser Anstrengungen durch ungenügendes Wildtiermanagement zunichtegemacht.

Das Jagdinspektorat sowie das Amt für Wald und Naturgefahren hätten bereits im Sommer mit der Ausarbeitung der Strategie Wald-Wild-Lebensraum (Lignum Journal vom 28.7.2023) eine klare Aufgabe erhalten, welche mit der Annahme der Motion Aebi nun auch politisch breit abgestützt sei, so die Berner Waldbesitzer BWB. Ziel sei ein möglichst rasches Ergebnis auf der Fläche: ein ausgewogenes Ökosystem, in dem der Wald dort, wo er seit Jahrzehnten nicht habe nachwachsen können, endlich eine Chance bekomme. Dazu müsse der weiteren  Ausbreitung des Wildes ein Riegel geschoben werden.


Link www.bernerwald.ch