‹Kieler Erklärung› der Deutschen Forstwirtschaft spricht Klartext
Der Deutsche Forstwirtschaftsrat bricht mit der ‹Kieler Erklärung› eine Lanze für die Bewirtschaftung des Waldes zugunsten seiner Erhaltung wie auch des Klimaschutzes.
Bild Landesbetrieb Forst Brandenburg
Massive klimabedingte Schäden durch Witterungsextreme, Schädlinge und Waldbrände hätten zu riesigen Waldverlusten geführt, so der DFWR in seinem Papier. Allein von 2018 bis 2021 hätten sich Schäden von EUR 15 Mia. akkumuliert. Die Folgen des Dürrejahres 2022 seien noch gar nicht beziffert. Der klimaangepasste Waldumbau und die Wiederbewaldung von Kahlflächen werde ein Investitionsvolumen von bis zu EUR 43 über die nächsten 30 Jahre erfordern.
Engagierte Waldbesitzer seien die erste und wichtigste Voraussetzung, damit die Anpassung der Wälder an den Klimawandel überhaupt gelingen könne. Kluge Politik müsse auf dieses Fundament bauen: ‹Sie lässt notwendige Freiräume, steuert evidenzbasiert durch gezielte Anreize und honoriert Ökosystemleistungen, die für die Allgemeinheit erbracht werden. Hierfür einen Rahmen zu schaffen, ist unsere Erwartung an die Novelle des Bundeswaldgesetzes.›
Der ausgewogene Dreiklang aus Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktion der Wälder sei gegenüber allen einseitig dominierten Ausrichtungen die deutlich überlegene Strategie für die deutschen Wälder, hält der DFWR überdies fest. Die immer stärker werdende Tendenz, die Multifunktionalität insbesondere zulasten der Nutzfunktionen zu kippen, sei im Hinblick auf die Rohstoffversorgung, zum Beispiel für eine Holzbauoffensive, kurzsichtig: ‹Zielkonflikte werden dadurch nicht gelöst, sondern nur verlagert, wenn der benötigte Rohstoff anderweitig bezogen werden muss.›
Link Kieler Erklärung (PDF, 161 KB)