Lignum Holzwirtschaft Schweiz

‹Klare Fortschritte für den modernen Holzbau›

Die Konferenz der deutschen Bauminister vom 26./27. September hat die neue Muster-Holzbaurichtlinie beschlossen. Nun liegt sie beim Deutschen Institut für Bautechnik, um in die Technischen Regeln überführt zu werden und dann in den Ländern Anwendung zu finden. Die deutsche Koalition für Holzbau begrüsst die neue Muster-Holzbaurichtlinie: Sie gehe in die richtige Richtung.

‹Wir begrüssen, dass eine Reihe fehlender oder überzogener Regelungen aus der 'alten' Richtlinie positiv fortentwickelt werden konnten›, kommentiert Lorenz Nagel, Sprecher der Ambassadeure der Initiative. Dazu zählten insbesondere die Erweiterung des Holztafelbaus in der Gebäudeklasse 5 und die Verständigung auf die Begrenzung der brandschutztechnisch abgetrennten Bereiche auf 400 m2. ‹Für uns stellt das eine gängige Praxis im modernen Holzbau in allen Assetklassen dar.›

Reinhard Eberl-Pacan, Ambassadeur und Brandschutzexperte in der Koalition für Holzbau, sieht in der Neufassung als besonderen Mehrwert die Klarstellung, dass für Gebäude, die nach der Richtlinie erstellt werden, keine weiteren Verwendbarkeitsnachweise wie vorhabenbezogene oder allgemeine Bauartgenehmigungen mehr erforderlich sind: ‹Diese Neubewertungen sparen Kosten, Ressourcen und Zeit.›


Rasch einführen – und nicht stehenbleiben

Nach wie vor gibt es aber Punkte, die aus Sicht der Koalition für Holzbau nachgebessert werden müssen. Unbefriedigend, so Eberl-Pacan, sei etwa der Ausschluss bestimmter Sonderbauten, etwa Seniorenheime oder Krankenhäuser, die sich weiterhin nur auf Basis von Sonderlösungen realisieren liessen, obwohl die besonderen Anforderungen für diese Gebäude bereits in anderen Verordnungen und Richtlinien festgehalten seien. ‹Wir plädieren deswegen schon jetzt für eine Weiterentwicklung der Muster-Holzbaurichtlinie›, betont Eberl-Pacan.

Aus Sicht der Koalition für Holzbau muss die Richtlinie nun zügig in den einzelnen Ländern eingeführt werden, um auch tatsächlich in die Anwendung zu kommen. ‹Es gäbe jetzt die Möglichkeit, dass die Bauministerinnen und Senatoren der Länder sie per Ministeriumserlass an die Bauaufsichtsämter schnell zur Umsetzung bringen›, erklärt Lorenz Nagel. Diesen Weg geht zur Freude der Koalition für Holzbau Nordrhein-Westfalen.


Link www.koalition-holzbau.de