Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Klimawandelcheck für Baumarten in Deutschland

Wie Baumarten auf die sich verändernden Umweltbedingungen reagieren, ist eine der zentralen Fragen in der Forstwirtschaft. In einem neuen Forschungsprojekt werden die Baumartenempfehlungen der deutschen Länder jetzt bundesweit auf den Prüfstand gestellt.

Das Verbundvorhaben ‹MultiRiskSuit› der deutschen Forstlichen Versuchsanstalten überprüft Aussagen zu Baumarten im Klimawandel – auch zu Nebenbaumarten wie etwa Birken – anhand der Stichproben der Bundeswaldinventur.
Bild Axel Schmidt

 

Auch Deutschlands Wälder verändern sich. Reine Fichtenwälder weichen vielerorts jungen Laub- und Mischwäldern. Doch auf welche Baumarten können Forstleute in Zukunft setzen, welche Baumartenmischungen prägen den widerstandsfähigen Wald von morgen? In zahlreichen Forschungsprojekten wird versucht, auf diese Fragen Antworten zu finden.

Gesucht sind Modelle, die die Eignung einer Baumart unter den Bedingungen des Klimawandels darstellen. Das ist in den vergangenen Jahren parallel in den Bundesländern geschehen. Dabei wurden verschiedene Ansätze gewählt, was auch zu unterschiedlichen Ergebnissen führte. Im Waldklimafonds-Projekt ‹MultiRiskSuit› werden nun die Arbeitsergebnisse der Landesforschungsanstalten erstmals bundesweit evaluiert und Verbesserungsbedarf identifiziert.


Breites Baumartenspektrum

Dabei stehen weniger die Wuchsleistungsmerkmale im Fokus, vielmehr konzentrieren sich die Forstwissenschaftler auf die Vitalität der Baumarten: Wie anfällig reagieren Fichte, Buche, Kiefer und Eiche in den Wuchsgebieten auf Massenerkrankungen und Witterungsereignisse? Neben den Hauptbaumarten werden bei dieser Untersuchung auch weniger häufige Arten wie Douglasie, Bergahorn, Lärche, Birke, Hainbuche und Roteiche mit einbezogen.

In der ersten Phase des auf fünf Jahre ausgelegten Projektes werden die Unterschiede zwischen den Verfahren und deren Ergebnisse untersucht. Das geschieht an bundesweit gleichmässig verteilten Punkten, für die aufgrund von regelmässigen Untersuchungen einheitliche Daten vorliegen. Evaluiert werden Modelle zu abiotischen und biotischen Schadereignissen wie Stürmen, Waldbränden, Insekten und Pilzbefall. Auf Basis dieser Ergebnisse sollen in einer zweiten Phase die Länderverfahren weiterentwickelt werden.


Link Projekt ‹MultiRiskSuit›