Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Komfort im Innenraum mit Klimawandeldaten planen

Erstmals liegen stündliche Datensätze für ein zukünftiges Klima vor, die MeteoSchweiz, das Bundesamt für Umwelt, die Baudirektion Kanton Zürich, die Hochschule Luzern und der Schweizerische Ingenieur- und Architektenverein gemeinsam erarbeitet haben. Die Datensätze ermöglichen es, das Innenraumklima der Zukunft zu berechnen und dadurch Gebäude optimal zu planen.

Bild Ralph Feiner, Malans

 

Bisher waren Planerinnen und Planer auf gemessene Daten aus der Vergangenheit angewiesen, um das Innenraumklima und den Kühlbedarf zu berechnen. Nun können sie sich erstmals auf schweizweite, stündliche Daten für das zukünftige Klima in den nächsten Jahrzehnten stützen. Sie basieren auf den Klimaszenarien CH2018 und sind für 45 Stationen der Schweiz verfügbar, darunter auch vier Stadtstationen, die den Hitzeinseleffekt für Städte berücksichtigen.

Mit diesen neuen Klimadatensätzen hat die Hochschule Luzern das Innenraumklima für Wohngebäude mit dem heute üblichen Fensteranteil berechnet. Sie zeigt, dass die konsequente Nachtauskühlung immer wichtiger wird. Zudem wird in städtischen Wohngebäuden eine Kühlung notwendig sein, wenn das Gebäude nicht auf das zukünftige Klima angepasst geplant wird.

‹Ein früher Einbezug neuer Daten in die Projektplanung bietet Planenden die Möglichkeit, aktiv auf Klimaveränderungen einzugehen. Was heute geplant und gebaut wird, optimiert damit Komfort und Lebensqualität auch in Zukunft›, sagt SIA-Präsident Peter Dransfeld. Der SIA will die neuen Daten und Erkenntnisse schrittweise in seine Normen und Merkblätter einfliessen lassen, insbesondere in das Merkblatt SIA 2028 ‹Klimadaten für Bauphysik, Energie- und Gebäudetechnik›.


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