Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Langlebige und schöne Holzfassaden

Die Aussenhaut eines Hauses muss Wind und Wetter trotzen. Die Druckimprägnierung ermöglicht Holzfassaden von ausgezeichneter Dauerhaftigkeit.

 

Starker architektonischer Ausdruck

 


Einfamilienhaus in Merlischachen mit druckimprägnierter, geölter Fassade aus Weisstanne in einem ansprechenden Braunton (Architektur: Schärli Architekten AG, Luzern; Holzbau: Kost Holzbau AG, Küssnacht am Rigi).

Bild Kost Holzbau, Küssnacht am Rigi

 


Massivholz bietet vielfältige Möglichkeiten zur Fassadengestaltung. Aber aufgepasst: Alle unbehandelten Hölzer verfärben sich unter Sonne und Regen auf so ähnliche Art und Weise, dass ihr Aussehen nach ein bis zwei Jahren Wetterexposition kaum mehr zu unterscheiden ist.

 

Es lohnt sich daher nicht, angeblich ‹wetterresistente› (und zumeist teure) Hölzer den bewährten einheimischen Nadelhölzern vorzuziehen, wenn es um ästhetische Anforderungen geht. Dies um so weniger, als es Wege gibt, unser einheimisches Nadelholz in seiner Dauerhaftigkeit stark zu verbessern, zum Beispiel durch eine Druckimprägnierung.

 

Bewährtes Verfahren für hohe Beständigkeit

 

Die Druckimprägnierung hat sich für alle Holzanwendungen etabliert, bei denen das Material sehr hoher Feuchtigkeit widerstehen muss. Das ist zum Beispiel bei Telefonmasten oder Zaunpfählen der Fall, deren unteres Ende dauernd in der Erde steckt und dabei mit der Zeit durchnässt wird. Ohne Druckimprägnierung würde das Holz im Erdkontakt rasch faulen.

 

Doch auch Terrassenbeläge, Gartenlauben oder Spielgeräte für die Kinder sind das ganze Jahr hindurch Nebel, Regen und Schnee ausgesetzt, ohne sich dagegen schützen zu können. Auch bei diesen Holzanwendungen ist eine Druckimprägnierung sinnvoll, um ihre Lebensdauer zu verlängern.

 

Ein Lignum-Gütezeichen für druckimprägniertes Holz zeichnet Produkte von nachweislich guter Qualität aus. Es lohnt sich, Anbieter von Holzprodukten danach zu fragen. Das Gütezeichen wird Holzprodukten verliehen, die eine technisch einwandfreie und zweckmässige Imprägnierung gemäss den Bestimmungen eines strengen Reglements aufweisen – zum Beispiel Vollholz oder verleimte Holzbauteile für Fassaden, für Spielplätze, Landschafts- und Gartenbau, aber auch Rund- und Halbrundhölzer.

 

Mehrere Millimeter Eindringtiefe

 

Die Druckimprägnierung erzeugt eine Schutzschicht von der Oberfläche des Holzes bis mehrere Millimeter in sein Inneres. Je nach Holzart wird im Wechseldruck- oder Kesseldruckverfahren imprägniert. Dabei werden die Hölzer in einem Druckkessel geflutet und während mehrerer Stunden in Druck- und Vakuumphasen imprägniert.

 

Die in Wasser gelösten Salze werden im Holz fixiert und bewahren das Holz dauerhaft vor Fäulnis und Schädlingsbefall. Druckimprägniertes Holz hat gegenüber unbehandeltem Nadelholz eine drei- bis fünffach höhere Resistenz gegen holzzerstörende Pilze und Insekten.

 

Wenn das Holz ausfixiert und die Oberfläche trocken ist, geht von einer Druckimprägnierung übrigens keinerlei Gefahr aus. Nach dem Fixierungsprozess ist das imprägnierte Holz in der Anwendung giftklassefrei. Imprägniertes Holz ist auch kein Sondermüll, sondern kann in Verbrennungsanlagen oder Altholzfeuerungen zur Energiegewinnung entsorgt werden.

 

Dauerhafter Schutz

 

Auch bei Fassaden eignet sich die Druckimprägnierung in besonderem Masse, um das Holz dauerhaft gegen die Witterung zu schützen, dies um so mehr, als moderne Holzbauarchitektur oftmals nur geringe oder gar keine konstruktiven Schutzmassnahmen wie Dachüberstände aufweist.

 

Doch nicht nur der hervorragende Witterungsschutz spricht für druckimprägnierte Fassaden, sondern auch ihr Alterungsverhalten. Druckimprägnierte Fassaden zeigen ein ebenmässiges Erscheinungsbild und keine unregelmässigen Vergrauungen. Sie erfordern wenig Unterhalt und sind entsprechend kostensparend.

 

Braune Farbtöne bei Fassaden gefragt

 

Farblich ist druckimprägniertes Holz heute nicht mehr einfach ein grünliches Einerlei, sondern man kann durch Zugabe von Farbpasten bei der Imprägnierung auch schöne Brauntöne erzeugen. Möglich sind aber auch Grautöne, die zum Verlauf der natürlichen Holzalterung passen.

 

Der genaue Farbton nach der Imprägnierung hängt ab von den Faktoren Holzschutzmittel, Oberflächenstruktur, Eindringtiefe und Holzqualität. Imprägniertes Holz kann jederzeit mit wässerigen Lasuren oder eingefärbten Holzölen nachbehandelt werden, um einen gewünschten Farbton zu erreichen. Derzeit sind besonders braune Farbtöne für Fassaden gefragt.

 

Weisstanne besonders geeignet

 

Für die Druckimprägnierung bei Fassaden sind insbesondere die Nadelhölzer Fichte (Rottanne), Tanne (Weisstanne) und Kiefer (Föhre) geeignet. Die Tanne weist dabei die beste Tränkbarkeit auf. Sie ist auch deshalb gut geeignet, weil ihr Holz kein Harz enthält.

 

Feingesägte Bretter sind für eine druckimprägnierte Fassade gehobelten vorzuziehen. Der Zuschnitt der Bretter soll vor der Imprägnierung erfolgen, damit die Behandlung rundum Wirkung entfalten kann. Nachträglich durch Bohren, Sägen oder anderweitig bearbeitete Stellen müssen lokal nachbehandelt und geschützt werden.

 

Auch druckimprägniertes Holz unterliegt nach der Trocknung Quell- und Schwindbewegungen. Zur Befestigung sollten hochlegierte, korrosionsbeständige Werkstoffe verwendet werden.

 

Fassaden-Hingucker in Merlischachen

 

Ein besonders schönes Beispiel für ein Haus mit druckimprägnierter Fassade findet sich in der Gemeinde Merlischachen im Kanton Schwyz. Die grosszügige Verglasung des 2011 in Holzelementbauweise erstellten Minergie-Einfamilienhauses lässt viel Tageslicht ins Innere. Das Wohnhaus überzeugt mit einer schlichten Gebäudeform und gezielt  gesetzten architektonischen Akzenten.

 

Das pyramidenförmige Dach bildet den oberen Abschluss des Wohnhauses und nimmt mit seinen Giebelfomen Bezug auf das traditionelle Schrägdach. Als äussere Verkleidung trägt der Bau eine geschlossene Schalung aus druckimprägniertem, geöltem Weisstannenholz. Das satte Braun des Holzes trägt wesentlich zum gelungenen architektonischen Ausdruck des Gebäudes bei.

 


Mehr Informationen


Die technische Beratung der Lignum erteilt unter Tel. 044 267 47 83 von Montag bis Freitag jeweils morgens von 8–12 Uhr kostenlos Auskunft zu allen Fragen rund um Holz und Holzwerkstoffe und deren Anwendung am Bau.