Lignum Holzwirtschaft Schweiz

Lignum Magazin: Werthaltig bauen mit Holz

Nachhaltigkeit wird zunehmend zu einem geldwerten Faktor. Das neue Lignum Magazin belegt anhand von ökologischen Kennzahlen das Potential von Holz zur Senkung der Treibhausgasemissionen und stellt mit dem Bürobau ‹Hortus› in Allschwil und der Wohnüberbauung ‹Zelg› in Uster zwei zukunftsweisende Best-Practice-Projekte vor.

Lignum-Mitglieder erhalten die neue Publikation Ende März zusammen mit dem ‹Holzbulletin›. Ab dem 7. April ist sie bei Lignum kostenlos gedruckt zu bestellen. Ab dem 26. März kann das Magazin als PDF heruntergeladen werden (siehe Link am Schluss des Textes).
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Wie steht der Holzbau im Vergleich mit der Massivbauweise wirtschaftlich da? Diese Frage stand am Anfang der  Investorenplattform bauenmitholz.info, die Lignum mit Unterstützung des Bundesamts für Umwelt entwickelt hat. Ab 2020 hat das Immobilienberatungsunternehmen Wüest Partner dafür im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt und der Lignum im Rahmen von drei verschiedenen Studien ökonomische Kennzahlen für grosse Wohn- und Bürobauten mit Holz erhoben. In einem zweiten Schritt wurden für die gleichen Fallbeispiele auch ökologische Kennwerte bestimmt.

Mittlerweile wartet die Onlineplattform bauenmitholz.info bereits mit ökonomischen und ökologischen Kennzahlen zu 35 Fallbeispielen auf. Dazu kommt eine Aufstockung, zu der Wüest Partner zusätzlich eine ökonomische und ökologische Analyse von Ersatzneubau versus Aufstockung gemacht hat. Die Plattform erlaubt gezielte Abfragen und Vergleiche. Sie dient damit Investoren und Bauherrschaften als fundierte Entscheidungsgrundlage für ihre Projekte. Die Plattform wird laufend weiter ausgebaut.


Holz als ökologischer Leader

Der Megatrend Nachhaltigkeit prägt unsere Gesellschaft und manifestiert sich auch in der Immobilienbranche. Der Holzbau hat deshalb in den letzten Jahren stark an Bedeutung gewonnen. Denn Holz kann nicht nur ökonomisch mit dem Massivbau mithalten, wie die Ergebnisse der von Wüest Partner erhobenen Kennzahlen belegen, sondern positioniert sich auch als ökologische Alternative. In Holz steckt zum einen nur sehr wenig graue Energie aus Ernte und Verarbeitung. Zum andern bindet jeder Kubikmeter Holz dauerhaft ungefähr eine Tonne CO2. Der Einsatz von Holz anstelle anderer Materialien vermeidet zugleich deren CO2-Emissionen.

Insgesamt stellt sich die Holzbauweise im Baumarkt damit ökologisch an die Spitze. Das belegen verschiedene Untersuchungen, die dem Holzbau 10–15% weniger graue Energie und CO2-Emissionen bescheinigen. Weitere Erkenntnisse dazu liefern die oben erwähnten Studien zu ökologischen Kennzahlen von Holzbauten für Investoren, die Durable Planung und Beratung GmbH im Auftrag des Bundesamtes für Umwelt und Lignum verfasst hat. Das Unternehmen hat sich auf Nachhaltigkeit in der Entwicklung, Projektierung, Erstellung und Bewirtschaftung von Immobilien spezialisiert.


Kennwerte belegen Stärken des Holzbaus

Für das erste Sample von zehn Wohn- und Bürobauten, die seit 2010 erstellt wurden, wies Durable nach, dass die Holzbauweise sowohl auf Gebäudeebene als auch auf der Ebene einzelner Bauteile hinsichtlich der grauen Treibhausgasemissionen zu besseren Resultaten führt als eine mineralische Ausführung desselben Objekts. Methodisch stellte man dafür anhand von Variantenvergleichen die Holzbauweise einem fiktiven mineralischen Zwilling gegenüber.

Die Auswertung weiterer 17 Wohnbauten zeigte ein ähnliches Bild: Durch die Ausführung in Holzbauweise lassen sich die Treibhausgasemissionen um bis zu 24% reduzieren. Der Median liegt bei der Holzbauweise bei 7,5 kg/m2 EBF und für die mineralische Bauweise bei 9,8 kg/m2 EBF (jeweils ohne Gebäudetechnik). Diese Reduktion zeigte sich auch bei den 2024 ausgewerteten acht Wohn- und Bürobauten.


Bis zu 37% weniger CO2-Emissionen

Ein Blick auf das Datenset der insgesamt 35 Fallbeispiele ergibt folgendes Resultat: Durch einen Holzbau lassen sich Treibhausgasemissionen um bis zu 37% reduzieren. Die kleinste Einsparung beträgt 12%. Werden alle drei Studien zusammengefasst, ergibt sich im Vergleich zum mineralischen Zwilling eine mittlere Einsparung von 20%. Bei der Erstellung eines Gebäudes in Holzbauweise entstehen ca. 7,5 kg CO2-eq/m2 EBF a. Im Mittel lassen sich durch die Bauweise in Holz 2,6 kg CO2/(m2 EBF a) einsparen.

Da sich durch die effiziente Holzbauweise die Treibhausgasemissionen in der Erstellung erheblich reduzieren, verschiebt sich der Fokus mehr auf die Gebäudetechnik und die Grösse der Untergeschosse. Nichtsdestotrotz verdeutlicht sich der Beitrag der Holzbauten zum definierten Netto-null-Ziel. Betrachtet man zusätzlich das eingespeicherte CO2, zeigen die Holzbauten im Vergleich mit ihrem mineralischen Zwilling das Potential von Holz zur Senkung der Treibhausgasemissionen in der Erstellung.

Wir wünschen gute Lektüre!


Links wüestacademy-Reihe ‹Stadt aus Holz› | Publikation als PDF herunterladen (ab 26. März) oder bei Lignum gedruckt bestellen (ab 7. April) | www.bauenmitholz.info