Lignum partizipiert an europäischer Digitalisierungsinitiative
Holzbau und BIM auf der Höhe der Zeit: Holzhybridhochhaus ‹Arbo› in Rotkreuz im Bau (2019).
Bild Michael Meuter, Zürich
Die Initiative TIMBIM unterstützt den kontinuierlichen Wissensaustausch und die Zusammenarbeit zwischen den teilnehmenden Mitgliedsstaaten. Die ersten Partner, die an dem Projekt teilnehmen, sind die CEI-Bois-Mitglieder Schweiz (Lignum), Österreich (Fachverband Holzindustrie Österreich), Finnland (Puutuoteteollisuus) und Schweden (Svenskt Trä).
Gemeinsam mit dem norwegischen Softwareunternehmen Cobuilder wollen die teilnehmenden Mitgliedsstaaten eine gemeinsame Datenstruktur für ausgewählte Bauprodukte aus Holz entwickeln. Dies beinhaltet ein spezifisches Wörterbuch (dictionary) und Datenvorlagen (data templates). Grundlage für die Datenvorlagen sind die Namen und Eigenschaften, die in den europäischen Produkte- und Prüfnormen beschrieben werden und in allen europäischen Ländern harmonisiert sind und angewendet werden.
Generische und spezifische Informationen
Die Mitglieder des Pilotprojekts wählen und liefern Informationen, die zum Erstellen von Datenvorlagen für die ausgewählten Kategorien von Bauprodukten in Holz erforderlich sind. Indem die gemeinsamen Datenmodelle verwendet werden, können innerhalb der erstellten Strukturen sowohl generische als auch spezifische Informationen nebeneinander vorhanden sein – sie teilen die gemeinsame technische Sprache.
Diese gemeinsame Datenmanagementplattform soll eine klare, glaubwürdige und normenbasierte Kommunikation innerhalb der BIM-Methodik ermöglichen. Die bereitgestellten Informationen werden in allen Phasen der Planung genutzt: Während in frühen Projektphasen die Holzlösung anhand generischer Angaben dargestellt wird, werden diese in späteren Projektphasen zunehmend durch spezifische Produktinformationen ersetzt.
Effizienter bauen mit BIM und Holz
Ziel sind nicht nur Kosteneinsparungen für die Holzindustrie, sondern auch die schnellere Umsetzung von Arbeitsabläufen, um das Gebäude in allen Grundanforderungen über den gesamten Lebenszyklus zu optimieren. In der Plattform werden die Eigenschaften von Bauprodukten aus Holz in einer gemeinsamen Struktur beschrieben. Da diese Informationen maschinenlesbar sind, eignen sie sich auch dafür, von den Anwendungsalgorithmen innerhalb der BIM-Methodik verarbeitet zu werden.
Dies wird es Architekten und Planern ermöglichen, nachhaltige Gebäude in Holz besser, schneller und sicherer zu gestalten, indem sie die richtige Lösung aus Holz auswählen, um die Projektanforderungen und Bauvorschriften zu erfüllen. Die guten Argumente für Holz werden schliesslich im Entscheidungsprozess der Investoren sichtbar.
Einfache Nutzung im nationalen Kontext
In Zukunft wird die gemeinsame Plattform sowohl eine webbasierte Ansicht als auch ein Application Programming Interface (API) mit den Informationen haben, die von verschiedenen Akteuren verwendet werden können.
Innerhalb der webbasierten Ansicht können die Informationen einfach in die jeweilige Sprache übersetzt und mit weiteren nationalen Details ergänzt werden. Die Informationen können in unterschiedlichen Benutzerumgebungen und nationalen Kontexten wie Produktkatalogen, Bemassungswerkzeugen und Konfiguratoren abgerufen und präsentiert werden.
Darüber hinaus können die über die API zur Verfügung gestellten Informationen in Verbindung mit den Produktinformationsmanagementsystemen (PIM), Enterprise Resource Planning Systems (ERP), Building Information Management (BIM)-Objekten oder Datenpaketen im internationalen Exchange-Format IFC (Industry Foundation Classes) verwendet werden, wie es in der CAD-Software (Computer-Aided Design) verwendet wird.
Links www.cei-bois.org | www.lignumdata.ch