Dabei wurden jedem Material die jeweilige ID-Nummer für die Datensätze aus Herstellung und Entsorgung der KBOB-Liste ‹Ökobilanzdaten im Baubereich› zugewiesen und die Werte über einen Algorithmus für einen Quadratmeter des dargestellten Bauteils zusammengerechnet. Damit lassen sich unterschiedliche Baulösungen aus Holz nach unterschiedlichen Anforderungen filtern und schliesslich auch in Bezug auf die Umweltauswirkungen miteinander vergleichen.
Dank der neuen Aufgliederung der ‹Primärenergie erneuerbar› wird jetzt auch die im Material noch gespeicherte Energie unter dem Indikator ‹Primärenergie erneuerbar – Herstellung, stofflich gebunden› ersichtlich. Die fehlende Aufgliederung zwischen Primärenergie, welche in der Herstellung stofflich genutzt wurde, gegenüber solcher, die energetisch genutzt wurde, hat früher oft zu Missverständnissen geführt. Denn der stofflich verbaute Anteil der Primärenergie kann am Ende des Lebenszyklus wieder zurückgewonnen werden, während die in der Herstellung genutzte Energie verloren bleibt.
Neuer Indikator ‹Biogener Kohlenstoff›
Ein Novum in der KBOB-Liste ist auch der Indikator ‹Biogener Kohlenstoff›, mit welchem der im Material gespeicherte Kohlenstoff als kg C/m2 ausgegeben werden kann. Dieser Indikator zeigt das im Bauteil als Kohlenstoff gespeicherte CO2, welches der Baum in seinem Wachstum der Atmosphäre entzogen hat und das nun im verbauten Holz gespeichert liegt.
Bauten mit Holz speichern CO2 und tragen damit zur permanenten Kohlenstoffsenke in der bebauten Umwelt bei. Dieser Anteil war bis anhin aufgrund des –1/+1-Ansatzes im Umgang mit biogenem Kohlenstoff in den KBOB-Rechenregeln nicht berücksichtigt. Aktuell wird unter der Bezeichnung ‹dynamic LCA› international der Frage nachgegangen, inwiefern der im Gebäude gespeicherte biogene Kohlenstoff im verbauten Holz auch effektiv an die Bilanz des Gebäudes als Netto-Treibhausgasreduktion angerechnet werden könnte.
Ökobilanzdaten basieren auf Stoff- und Energieflüssen, welche bezüglich ihrer Umweltrelevanz bewertet werden. Die Ökobilanz eines Gebäudes kann zu grossen Teilen mittels der von KBOB, ecobau und IPB herausgegebenen Ökobilanzdaten im Baubereich zu Baumaterialien, Gebäudetechnik, Energiebereitstellung, Transporten und Entsorgungsprozessen ermittelt werden. Lignum arbeitet eng mit dem Software-Plug-in-Programm ‹greenBIM› des Instituts für Nachhaltigkeit und Energie am Bau (INEB) der FHNW zusammen, wo die Anwendung in der Optimierung von Gebäuden in frühen Planungsphasen erfolgt.
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