Nach dem russischen Angriff auf die Ukraine hat die EU umfangreiche Sanktionen gegen Russland verhängt. Dazu gehören Einfuhrverbote für alle Holzprodukte, die sowohl für Direktimporte aus Russland als auch für die Einfuhr von verarbeiteten Waren über Drittländer gelten.
Zusätzlich zu den Sanktionen der EU regelt die EUTR die Einfuhr von Holz und Holzprodukten in die EU. Sie stellt genaue Anforderungen an die Identifizierung der Herkunft des Holzes, unabhängig davon, ob es in einem Drittland verarbeitet wurde.
Der EUTR-Ausschuss, dem die zuständigen Behörden der EU-Mitgliedstaaten angehören, kam auf einer Sitzung im April 2022 zu dem Schluss, dass es nicht möglich ist, die EUTR einzuhalten, wenn Holz und Holzerzeugnisse russischen Ursprungs in der EU in Verkehr gebracht werden. Diese Schlussfolgerungen sind weiterhin gültig.
Auffällige Angebote auch in der Schweiz
Das dänische Statistikamt verzeichnet ungewöhnliche Einfuhren von Birkensperrholz aus Kasachstan, China, Vietnam, der Türkei und Brasilien. Keines dieser Länder hat Sanktionen gegen Russland verhängt. Das dänische Statistikamt geht davon aus, dass die Einfuhren mit grosser Wahrscheinlichkeit aus Russland stammen.
Kasachstan sticht dabei besonders deutlich hervor, da die Einfuhr von Birkensperrholz, geschweige denn von anderen Holzwerkstoffprodukten, bisher nicht registriert wurde. Infolge des Datenauszugs hat Dänemark eine Warnung an die zuständigen EUTR-Behörden ausgesprochen.
Holzwerkstoffe Schweiz HWS hat Hinweise darauf, dass auch in der Schweiz derzeit Birkensperrholz angeboten wird, mit dem mutmasslich die EU-Sanktionen für russische Waren umgangen werden. Der Verband ruft dazu auf, solche Angebote sorgfältig zu prüfen und im Zweifelsfall auf den Erwerb zu verzichten, da Importeure Gefahr laufen, sowohl gegen die EU-Russlandsanktionen als auch gegen die EUTR zu verstossen.
Link www.hwsschweiz.ch