Neu in der Reihe ‹Lignatec›: Naturgefahren mit Holz begegnen
Lignatec 34/2022: Naturgefahren mit Holz begegnen
Autoren: Prof. Dr. Luuk Dorren, BFH-HAFL; Christian Rickli, Dipl.-Ing. ETH, WSL; Jürgen Suda, Dipl. Ing. Dr. rer. nat., BOKU; Gunther Ratsch, MSc Ing. BFH, Lignum; Dr. Massimiliano Schwarz, BFH-HAFL; Stefan Margreth, Dipl.-Ing. ETH, SLF; Magdalena Von Der Thannen; Dipl.-Ing. Dr. techn., BOKU, Willi Eyer; Dipl.-Ing. ETH; Redaktion: Gunther Ratsch, Lignum
68 Seiten, Hg. Lignum, Holzwirtschaft Schweiz, Zürich, 2022
Massgebliche finanzielle Unterstützung: Bundesamt für Umwelt BAFU, Aktionsplan Holz | Präventionsstiftung der kantonalen Gebäudeversicherungen
Die neue Lignatec-Publikation geht bis 10. Juli kostenlos an alle Lignum-Mitglieder und ist ab Mitte Juli bei Lignum zu beziehen.
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Die Schweiz verfügt über eine lange Tradition bei der Errichtung von Schutzbauten. Deren Konstruktion aus Holz wurde über die Jahrhunderte perfektioniert und mit den örtlich vorkommenden Baumarten realisiert. Im hiesigen Wald gibt es neben den oft verwendeten Holzarten Fichte und Tanne (welche, richtig angewendet, den gestellten Ansprüchen erfahrungsgemäss genügen) zudem Arten wie die Lärche oder die Edelkastanie, die sich aufgrund der natürlichen Dauerhaftigkeit ihres Holzes in besonderer Weise für Schutzbauten eignen. Aus Schweizer Holz entstehen aber auch innovative Produkte wie etwa Holzwollevliese, die für den Erosionsschutz zum Einsatz kommen können.
Schutzbauwerke aus Holz kommen an verschiedenen Orten zum Einsatz: für Hangsicherungen und Rutschungssanierungen im Hangverbau, für Entwässerungen und Hochwasserschutz in Wildbacheinzugsgebieten sowie zum Schutz gegen Lawinen und Gleitschnee. Entsprechend ihrem Verwendungszweck sind die Umgebungsbedingungen am Werkstandort sehr unterschiedlich.
Entscheidend für eine lange Nutzungsdauer ist nicht nur möglichst dauerhaftes Holz, sondern auch eine geeignete bauliche Konzeption, Gestaltung und Verarbeitungsqualität, eine nicht zu extreme mechanische Beanspruchung sowie insbesondere auch dauernder Unterhalt und Überwachung der Bauwerke.
Geologische Prozesse und Eigenschaften von Holz verstehen
Die Basis für die richtige Anwendung von Holz bei Schutzbauten liegt im Verständnis der geologischen Prozesse und in fundiertem Wissen zur Dauerhaftigkeit von Holz im Aussenbereich. Daher wird in den Kapiteln der vier Haupt-Themengebiete des neuen Lignatecs ‹Naturgefahren mit Holz begegnen› einleitend auf die jeweiligen Prozesse eingegangen, bevor die verschiedensten Bauweisen beschrieben werden. Zahlreiche Bilder und Konstruktionszeichnungen ergänzen den Text.
Da Schutzbauten aus Rundholz je nach Anwendungsfall einer unterschiedlichen Nutzungsdauer unterliegen, werden auch die Grenzen des Einsatzes von Holzverbauungen aufgezeigt und das Thema Dauerhaftigkeit ausführlich behandelt. Vielfach beruht die Konstruktion von Schutzbauten aus Rundholz auf Erfahrungswerten, welche zur Dimensionierung der Bauteile genutzt werden. Für die Bestimmung der Einwirkungen und der Bemessung der Bauteile gibt es aber auch normative Grundlagen, technische Regeln und Dokumentationen, welche in einem Kapitel abgebildet werden.
Exemplarische Ökobilanz einer Wildbachverbauung
Die Publikation der Lignum legt Wert auf eine vollumfängliche Darstellung der verschiedensten Bauweisen, sei es bei der Anwendung von einfachen Konstruktionen wie Totholzfaschinen, Holzschwellen oder bei komplexeren Anwendungen von Rundholz im Wildbachverbau wie z.B. bei unterschiedlichen Ausfachungsmöglichkeiten von Holzkästen.
Das Thema Nachhaltigkeit macht auch vor der Verwendung von Rundholz bei Schutzbauten nicht halt. Daher rundet ein Extrakapitel zu diesem Themengebiet die Publikation ab. Darin wird die Ökobilanz einer Wildbachverbauung beschrieben, bei welcher vier verschiedene Konstruktionen verglichen und hinsichtlich Nachhaltigkeit (Primärenergiebedarf und Treibhausgasemissionen) untersucht werden.
* MSc Ing. BFH Gunther Ratsch ist Projektleiter Technik bei Lignum, Holzwirtschaft Schweiz in Zürich. Er ist Mitautor der Lignatec-Ausgabe ‹Naturgefahren mit Holz begegnen› und hat die Neuerscheinung redaktionell koordiniert.